Sorry! Google hat hier übersetzt:-)
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Abschied von TomTom

Wie der Titel schon vermuten lässt, ist dieses unserer schwerster und traurigster Beitrag, seit wir diesen Blog angefangen haben. Wir wussten zwar, dass dieser Moment in nicht allzu ferner Zukunft kommen würde, schließlich war TomTom mittlerweile 15 Jahre alt, für einen so großen Hund ein beachtliches Alter. Aber wenn es dann so weit ist, ist es trotzdem unendlich schwer. Zum Glück sind TomToms letzte Wochen ganz entspannt, voll mit Liebe und Fürsorge und ohne Schmerzen gewesen, so dass es ein sehr friedliches und natürliches Ende war – das uns natürlich trotzdem tieftraurig zurücklässt.

Ein letztes Mal Beachlife

Die letzten Tage an unserem Fuchsstrand sind noch genauso entspannt wie die Zeit zwischen den Feiertagen. TomTom hat von sich aus richtig Bock, durch die Dünen zu streifen und schafft es sogar noch einmal bis an den Strand. Rückblickend betrachtet, sind wir für diese letzten 14 Tage gemeinsam in der Natur und am Lagerfeuer – wie in alten Zeiten – unendlich dankbar und denken, dass auch TomTom diesen Aufenthalt sehr genossen hat.

Aber am Ende der ersten Januarwoche kündigt sich eine massive Schlechtwetterfront mit Starkregen und Sturm an, so dass wir beschließen, den Strand zu verlassen und uns langsam wieder südwärts zu bewegen. Parallel zum Wetterwechsel tritt bei TomTom leider auch eine neue Inkontinenzphase auf: Neben Kot sind es nun auch immer häufiger Urinpfützchen. Wir halten die Fahretappe deshalb auch bewusst eher kurz und halten – nach einem Einkaufsstopp – spontan an einer Flussmündung mit Blick auf den Atlantik an.

Sehr viel Feuchtigkeit –
innen und außen

Hier gibt es einen gepflasterten Stellplatz, angesichts des Wetters, das uns die nächsten Tage heimsucht, eine gute Wahl. Es schüttet immer wieder wie aus Eimern, so dass wir alle drei froh sind, unsere kleinen Gassirunden überwiegend auf schlammfreien Untergrund drehen zu können. Und durch die Harninkontinenz nimmt die Frequenz der sehr kleinen Pipi-Runden kontinuierlich zu. Zum Glück haben wir im Truck ja eh schon alles mit Fußmatten ausgelegt, damit TomTom einen rutschfesten Untergrund hat – und die Matten lassen sich auch schnell und unkompliziert reinigen.

Zwischendurch kommt aber immer mal die Sonne raus und damit hat TomTom auch wieder Lust auf ein paar größere Gassi- und Schnüffelrunden; wir schaffen es sogar einmal bis zur tatsächlich geöffneten Beachbar. Aber nach einer guten Woche zieht es uns weiter, da wir so langsam mal Grauwasser entsorgen müssen. Auf dem Weg nach Nazaré finden wir dazu Gelegenheit und steuern dann den uns schon aus dem Herbst 2023 bekannten Stellplatz am Ortsrand an.

Letzte Gassirunden in Nazaré

TomTom erkennt die Gegend auch gleich wieder uns ist hochmotiviert für eine Runde durch den Wald. In den kommenden drei Wochen werden seine Gassirunden allerdings immer kleiner, parallel dazu nimmt die Harninkontinenz deutlich zu. Zum Glück hatten wir schon auf Vorrat Puppy Pads gekauft, die wir dann aber ziemlich schnell aufgebraucht haben und erstmal Nachschub besorgen müssen.

Ein für uns alle drei nochmal sehr glücklicher Moment ist der Besuch unserer Freundin Sonja. TomTom fand es ja schon immer toll, wenn wir Gäste haben und ordentlich Gebrasel bei uns im Truck ist und so verbringen wir drei sehr schöne Abende miteinander. Tagsüber hoppelt TomTom mit der Hündin Kila unserer Freundin nochmal ganz vergnügt durchs Gras.

Aber dann rückt die nächste heftige Sturmfront an – und da die Einkaufswege in Nazaré in unserer Situation nicht wirklich ideal sind und wir das Gefühl haben, dass TomTom’s Zeit sich langsam dem Ende zuneigt, beschließen wir, nach Bombarral zurückzukehren, um für den Fall der Fälle einen Tierarzt in unserer Nähe zu haben. Am Tag vor unserer Abreise ist TomTom zunächst mehrfach noch sehr daran interessiert, Gassi zu gehen – nach der Mittagsrunde legt er sich allerdings drinnen hin und schläft erstmal tief und fest für viele Stunden ein. Und das war dann auch tatsächlich die letzte Gassirunde in seinem Leben – die verbleibenden 2,5 Wochen macht er keine Anstalten mehr, raus zu wollen.

Auf dem Weg zum Regenbogen

Am nächsten Morgen ist er aber durchaus aktiv dabei, als es um den Aufbruch geht und Stefano ihn ins Fahrerhaus durchhebt. Dort lässt er sich wie immer in seinem Körbchen nieder (das wir vorher mit reichlich Puppy Pads ausgelegt haben) und verschläft die einstündige Fahrt nach Bombarral ganz entspannt. Dort angekommen suchen wir als erstes den Tierarzt unserer Freunde auf und schildern unsere Lage.

An ein Reingehen mit TomTom ist natürlich angesichts seiner abgrundtiefen Abneigung gegenüber Tierärzten nicht zu denken, den Stress wollen wir ihm auch auf jeden Fall ersparen. Netterweise erklärt der Tierarzt sich direkt bereit, in seiner Mittagspause zu uns auf den Stellplatz zu kommen und im Truck einen Blick auf TomTom zu werfen. Wir erklären ihm, dass wir TomTom nach Möglichkeit auf natürliche Art und Weise in seinem Tempo gehen lassen wollen, da er ja nicht krank ist, sondern mit seinen 15 Jahren einfach nur sehr alt. Der Tierarzt sieht da keinerlei Problem und bringt uns zwei Stunden später Tabletten vorbei, die sicherstellen sollen, dass diese letzte Phase für TomTom angst- und schmerzfrei abläuft.

Und so kommt es dann auch. TomTom ist die nächsten zwei Wochen bei klarem Bewusstsein, wirkt sehr entspannt, schläft viel, trinkt noch regelmäßig, frisst allerdings außer Leckerchen nichts mehr. Da er sich zunehmend weniger bewegt, optimieren wir unsere Technik, die mit Puppy Pads bespannten Fußmatten unter ihm zu wechseln und so sicherzustellen, dass er trocken und sauber bleibt. Das macht er alles ganz friedlich mit, ich verpasse ihm auch noch einen kompletten Kurzhaarschnitt, um die Hygienemaßnahmen einfacher zu machen – er genießt dieses komplette umsorgt werden sichtlich.

Die letzten 48 Stunden merken wir an seinem Verhalten, dass der Abschied näher rückt, er frisst und trinkt nichts mehr, wirkt abwesender und scheint sich so langsam auf dem Weg über die Regenbogenbrücke zu machen. Ein letztes Klopfen mit dem Schwanz auf den Fußboden kündigt dann seinen letzten Atemzug an, bevor er in unseren Armen für immer einschläft. Wir sind unendlich dankbar, dass wir es ihm ermöglichen konnten, in seinem Zuhause ganz natürlich und behütet Abschied vom Leben zu nehmen. Für uns war dies der letzte große Liebesdienst, den wir ihm erweisen konnten.

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Nachdem wir fast ein Viertel unserer bisherigen Lebenszeit mit TomTom verbracht haben, herrscht nun erstmal eine große Leere. Er fehlt immer und überall. Wir sind unendlich traurig, aber gleichzeitig sehr dankbar, dass wir TomTom so lange in unserem Leben haben durften. Er war eine so große Bereicherung und der allerbeste Begleiter, den man sich vorstellen kann. In unseren Herzen wird er bis zum Ende unseres Lebens bei uns sein.

Run free, Mausebär!

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