In den vergangenen Wochen hatten wir viele Umzugskartons mit Dingen gefüllt, die wir unbedingt behalten wollten – und viele Sachen verschenkt oder gespendet. Gleichzeitig hatten wir schon mal ein paar der großen Möbelstücke abtransportiert, u.a. konnten wir unseren 3 Meter langen Esstisch erfolgreich in der neuen Wohnung von Stefanos Eltern unterbringen, genauso wie zwei wirklich große Gemälde. Auch einige größere Möbelstücke wanderten bereits in den Container, übergangsweise zogen statt dessen unsere Balkontische in die Wohnung um, damit wir weiterhin einen Esstisch hatten.
Aber vor der endgültigen großen Ausräumung stand erst mal Weihnachtsurlaub an – die Weihnachtstage verbringen wir seit Jahren nicht mehr zu Hause, sondern immer in Manni. Dabei treffen wir uns stets mit mehreren Freunden, die auch einen Lkw haben, irgendwo im Norden. Diese Tradition wollten wir jetzt natürlich mit Fred fortsetzen. Da es um diese Zeit in Norddeutschland gerne mal den ganzen Tag grau und trüb ist – was einen als Solarpanel-Besitzer nicht wirklich glücklich macht – gab es ein Vorab-Weihnachtspräsent für Fred: Einen Moppel, sprich: einen Generator. Denn wir hatten bei unseren Probetouren schon festgestellt, dass die vielen Steckdosen auch zu einem sehr entspannten Einsatz von Handy, Laptop, Musicbox, eReader etc. führten – und damit auch zu einem entsprechenden Strombedarf für’s Nachladen. Grundsätzlich bei unseren insgesamt 600 Kw Solarmodulen kein Problem, es sei denn, es gibt tagelang quasi gar kein Licht. Noch ein Großeinkauf im Supermarkt – schließlich soll es über die Weihachtstage besonders lecker sein – und dann fühlten wir uns Bestens gerüstet zum Aufbruch nach Fehmarn. Dachten wir zumindest…
Du, wir haben einen Platten!
Eine halbe Stunde vor Ankunft sagt Stefano plötzlich: „Du, wir haben einen Platten!“. „Och nö, echt? Aber bis zum nächsten Rastplatz schaffen wir es doch noch?!“ – „Nein, ich muss JETZT anhalten!“. Jetzt hieß: In einer langgestreckten Kurve auf einer zweispurigen Autobahn mit einem Standstreifen, der eher auf Pkw- denn auf Lkw-Breite ausgerichtet war. Und der Plattfuß war natürlich auf der Fahrer- und damit zur Fahrbahnseite, hinten links… Und es goss in Strömen, bei starkem Ostwind – der damit leider auf die Kabinenseite blies, wo wir die Garagentür aufmachen mussten, um das Ersatzrad rauszuholen. Perfekte Bedingungen für eine Panne.
Erst mal die Autobahnpolizei informiert, dass wir hier liegen geblieben sind und für den Reifenwechsel Absicherung nach hinten brauchen. Die erst leicht unmotivierte Haltung („Kann das nicht der ADAC machen“ ändert sich bei der Erwähnung, dass es sich um ein Wohnmobil mit 14,5 Tonnen handelt. O-Ton aus der Notrufsäule: „Waaaas? Holla, die Waldfee! Die Kollegen sind schon unterwegs!“ Und tatsächlich: 10 Minuten später taucht die Rennleitung hinter uns auf, stellt Hütchen zur Fahrbahnsperrung auf und es kann losgehen! Drei Stunden später haben wir den ersten Radwechsel bei Fred erfolgreich geschafft – und sind um die wenig überraschende Erfahrung reicher, dass ein Reifenwechsel bei Manni deutlich einfacher ging als jetzt diese 200-Kilo-Pusche. Aber einmal ist ja immer das erste Mal – auch wenn wir darauf jetzt echt hätten verzichten können.
Das letzte Stück nach Fehmarn rollen wir dann ohne weitere Unterbrechungen – und verbringen den nächsten Tag damit, unsere Garage zu trocknen (man hätte angesichts des Regens und Sturms zwischendurch vielleicht mal die Tür schließen sollen…) Da wäre jetzt ein Heizlüfter zu dem Moppel super (kam auf die Merkliste, inzwischen haben wir einen). Der restliche Urlaub verlief aber total entspannt und ohne weitere Hindernisse, der Moppel erfreute sich auch bei unserem Lkw-Besuch großer Beliebtheit, denn das Wetter war überwiegend Solarpanel-unfreundlich – und den defekten Reifen bekamen wir auf Fehmarn auch noch geflickt (Fehlerdiagnose: Ein mehr als handbreiter Riss im Schlauch). Weiterer Punkt für die To-Do-Liste: Passend zu den schon vorhandenen Mänteln auf Schlauchlosfelgen umstellen. Ist inzwischen auch erledigt.
Aber somit eine erfolgreiche weitere Testfahrt für das zukünftige Leben in Fred – wobei es am 6. Januar erst mal hieß: Zurück ins stationäre Zuhause und den Auszug vorantreiben!