Sorry! Google hat hier übersetzt:-)
heimathafen.one
IMG 7849

Into the Dunes

Wir tauchen tiefer in die wunderbaren Dünenwelten von Marokko ein – erst am Erg Chebbi und dann am Erg Chegaga. Und wir fahren unsere erste längere Offroad-Tour über 150 Kilometer und testen dabei mal ein bisschen intensiver, was Fred so alles im Gelände kann. Außerdem gibt es noch ein sehr schönes erstes Treffen mit langjährigen Instagram-Followern in einem tollen Wüstencamp.

Karte unserer Strecke



Rundtour um den Erg Chebbi

Wir verlassen unsere nette kleine Kasbah und fahren zum Einkaufen von frischem Gemüse nach Merzouga rein. An einem der typischen kleinen Geschäfte werden wir fündig und bekommen neben einer großen Gemüseauswahl auch noch sehr leckere Datteln und ein Glas selbstgemachte Würzpaste mit ordentlich Wums! Und wir schauen im großen Hotel beim Wasserturm in Merzouga vorbei, dort soll es nämlich Wein zu kaufen geben. Dem ist auch so, es gibt einen kleinen Verkaufsraum mit Seiteneingang und wir gönnen uns eine Flasche Roten und Weißen zum Testen.

Damit sind wir bestens ausgestattet, und ab geht’s in die Dünen vom Erg Chebbi, nachdem wir vorher noch den Reifendruck von Fred reduziert haben. So rollt er wie ein Schiff durch die sandigen Pisten und wir finden nach 1,5 Stunden – wir wollen TomTom langsam an das Offroad-Fahren gewöhnen – einen schönen ersten Nachtplatz quasi auf der anderen Seite der Düne von unserer Kasbah. Hier kuscheln wir uns in ein kleineres Dünenfeld, machen uns was Leckeres zu Essen und verkosten den Wein dazu.

IMG 7760
IMG 7771

Am nächsten Tag geht’s nach einem morgendlichen Dünenspaziergang weiter mit der Rundtour. Am Rande der großen Dünen sehen wir überall Zeltcamps, die aber offenbar derzeit alle leer sind. Insgesamt ist erfreulich wenig los, lediglich ab und zu kreuzt mal ein Geländewagen der 4×4 Tourenanbieter unsern Weg. Wir folgen einem Track, der direkt auf die großen Dünen zuführt und schauen uns nach einem windgeschützten Platz um – es ist nämlich ein kleiner Sandsturm aufgezogen. Unsere erste Wahl erweist sich nur als semi gut, wir haben von dort zwar einen tollen Blick über die Dünenkanten, aber der Wind fegt uns auf einer Seite den Sand unter Freds Reifen raus, so dass wir langsam aber sicher immer schiefer werden. Also noch mal kurz umgeparkt – die Stellplatzauswahl ist ja unbegrenzt. Abends gibt es noch einen grandiosen Sonnenuntergang, der die Dünen in ein wunderschönes Licht taucht.

IMG 7358

Am kommenden Morgen werden wir bei unserer Hunderunde schon von einem auf der Düne sitzenden Berber begrüßt. Wir halten ein nettes Pläuschen und lehnen das Angebot auf den Einkauf von Fossilien oder ähnlichem dankend ab – was auch ohne Probleme akzeptiert wird. Anschließend rollen wir weiter, verlassen die Dünen zeitweilig ein bisschen und kommen durch eine Oase mit angeschlossenen Camps, um dann in den nächsten Dünengürtel einzutauchen. Hier finden wir einen auf drei Seiten von Dünen umschlossenen Platz, an dem wir uns niederlassen. Es gibt den inzwischen bei uns üblichen Ankunftstee mit Datteln und später natürlich ein leckes Abendessen.

Nachts ist es wieder sehr frisch (ca. minus 3 Grad), aber die Morgensonne wärmt dann alles schnell wieder auf. Heute hat uns eine Berberfrau entdeckt und baut mal gleich ihren kompletten Verkaufsstand vor unserer Haustür auf. Sie gehört eher zur Kategorie „penetranter Verkäufer“, aber inzwischen werden wir besser darin, dies freundlich, aber bestimmt abzulehnen. Zum Abschluss unserer kleinen Rundtour schauen wir noch mal in der Kasbah vorbei uns gönnen uns ein leckeres Candle-Light-Dinner am Kaminfeuer – und optimieren zum x. Mal die Sortierung in der Garage und auf dem Dachgepäckträger. Dies nutzt Stefano außerdem zu einer kleinen Bewegungsfahrt für das Motorrad – und zum Wein-Nachkauf 😉

Aufbruch nach M’Hamid

Es gäbe zwar eine schöne Offroad-Strecke von Merzouga nach M’Hamid, aber die erscheint uns mit 300 Kilometern dann doch als zu lang für TomTom. Er hat die kleine Umrundung vom Erg Chebbi zwar gut gemeistert, aber da sind wir ja auch höchstens zwei Stunden am Stück gefahren. Also nehmen wir die Asphaltstraße, nachdem wir vorher nochmal unsere Obst- und Gemüsevorräte in Merzouga aufgestockt haben.

IMG 7969

Nach gut drei Stunden Fahrt durch eine beeindruckende Berglandschaft suchen wir uns hinter Alnif einen halbwegs blickgeschützten Nachtplatz in einer Steinwüste – auch eine faszinierende Landschaft! Wir bekommen auch nur kurzen Besuch von zwei jungen Männern auf einem Moped, die nach Bier oder Whisky fragen – ja, hätten wir auch gerne – und uns dann einen schönen Abend wünschen. Ansonsten ist es die Nacht wieder absolut still, kalt und mit einem wunderschönen Sternenhimmel!

IMG 7944

Nächsten Mittag rollen wir weiter, passieren Zagora und beschließen direkt nach M’Hamid zu fahren, wo derzeit nämlich Thomas, Anika und Leandro von mo_biel stehen. Wir kennen uns schon ganz lange von Instagram, haben uns aber noch nie persönlich getroffen. Sie hatten uns geschrieben, dass sie heute auf einer ganztägigen Wüstentour sind, deshalb wissen wir nicht genau, wo sie dort stehen – aber wir werden direkt im ersten Wüstencamp außerhalb von M’Hamid fündig und entdecken ihren Lkw „Schleppo“. Da stellen wir uns doch direkt dazu.

IMG 8018

Ein wunderschönes Wüstencamp

Die Auswahl des Camp Bivouac Hassi Samara erweist sich als absoluter Glücksgriff. Said und seine Familie haben das Ganze unglaublich liebevoll gestaltet. Jeder Besucher bekommt direkt bei der Ankunft einen Teppich vors Fahrzeug gelegt, jeden Morgen gibt es frisches Baguette und Berber-Brot an den Lkw und abends erstrahlt das gesamte Camp im Kerzenlicht.

Jeden Abend gibt es zudem ein Dinner-Angebot in Form von Couscous, Tajine, gegrilltem Huhn etc. Serviert wird in einem kleinen, traditionellen Lehmbau, wo sich dann alle zum Essen einfinden. So sitzen wir jeden Abend in einer Runde von circa 15 Reisenden zusammen und es ergeben sich jede Menge spannende Gespräche. Wer mag, kann auch am Lagerfeuer sitzen – einen Abend sogar mit traditioneller Berber-Musik. Insgesamt bleiben wir drei Tage dort, haben eine superschöne Zeit mit mo_biel und genießen schönstes Wetter bei 20 Grad auf unserem Teppich.

Offroad von M’Hamid
nach Foum Zguid

Aber dann zieht es uns wieder in die Wüste. Im Pistenkuh-Buch haben wir uns eine Offroad-Strecke von M’Hamid nach Foum Zguid rausgesucht. Es sind 150 Kilometer und die Beschreibung liest sich so, als könnte die Strecke auch TomTom gefallen. Wir wollen es auf jeden Fall versuchen und machen uns mit entsprechend wieder reduziertem Reifendruck auf den Weg.

Der Einstieg in die Piste ist direkt bei unserem Camp, von hier geht es durch ein großes Dünenfeld, durch das sich Fred ganz wieder entspannt wie ein großes Schiff durcharbeitet. Später kommen wir auf eine Kiesebene, an deren Rändern sich nach einiger Zeit die ersten kleinen Dünenausläufer vom Erg Chegaga zeigen. Da wir jetzt schon gut zwei Stunden gefahren sind und es für TomTom nicht gleich übertreiben wollen, suchen wir uns ein windgeschütztes Nachtplätzchen abseits der Piste zwischen den Dünen. Wir sind total begeistert von den landschaftlichen Eindrücken – und gönnen uns erstmal einen Tee mit Datteln 😉

IMG 8125

Nachdem es am späten Nachmittag schon zunehmend windiger wurde, kommt am frühen Abend auch noch ein feiner Regen dazu, der für rund 10 Stunden anhält. Zum Glück hat er nur die ersten paar Zentimeter im Sand durchweicht und der starke Wind sorgt dafür, dass mittags schon fast alles wieder trocken ist. Wir setzen unsere Fahrt zwischen den Dünen fort, hier gibt es zahlreiche Pistenbündel, die mal parallel laufen und dann irgendwann wieder zusammenführen – wir versuchen, möglichst die entspannteste Piste für TomTom darunter auszuwählen.

Eines dieser vermeintlich weniger huckeligen Stücke erweist sich im weiteren Fahrverlauf allerdings als spannender als gedacht: Die zu querenden Dünen folgen in immer kürzeren Abständen aufeinander, werden langsam steiler – und eine Möglichkeit, auf eine andere Piste zurückzukreuzen, gibt es für mehrere Kilometer nicht. Da bleibt nur „vorwärts“, wobei es mit unserem Randstand von 4,50 Meter teilweise schon eine echte Herausforderung ist: Die Hinterachse ist noch auf einer einen Düne, während die Vorderachse schon die nächste Düne hochkrabbeln muss. Da kommt ordentlich Bewegung in die Sache, aber Fred und Stefano meistern das Ganze souverän. So bekommen wir auch mehr und mehr ein Gefühl dafür, was Fred so alles im Gelände kann; wobei wir seine Fähigkeiten da bestimmt noch nicht ausgereizt haben!

IMG 8135
IMG 8154

Nach so viel Fahrdynamik suchen wir uns das nächste Nachtplätzchen in den Dünen, dieses Mal umgeben von einigen Tamarisken. TomTom ist ganz begeistert, mal wieder ein paar Gassi-Bäume zu haben 🙂 Wir lassen den Tag gemütlich ausklingen und den Folgetag machen wir bei Sonnenschein und leichtem Wind Fahrpause und genießen einfach nur die Stille und Abgeschiedenheit in der Wüste.

Endspurt über den Lac Iriki

Eigentlich wollten wir die Tour ganz gemütlich mit ein paar weiteren Stopps fortsetzen, ein Blick auf die Wetter-App und verschiedene Wetter-Portale für Marokko führt dann aber zu einer Planänderung: Denn für die kommende Woche ist eine massive Regenfront vorhergesagt und unsere Route führt noch über die Schwemmtonebenen vom eigentlich ausgetrockneten Lac Iriki – da möchte man möglichst keine Feuchtigkeit von oben haben.

IMG 8221

Aber zunächst liegen gut 20 Kilometer Sandpiste vor uns, teils mit Weichsandfeldern – es fühlt sich ein bisschen so an, als würden wir mit Fred eine riesige Tiefschneepiste runterfahren. Großartig! TomTom findet es so semi, da es zwischendurch immer mal wieder kräftig hin und her schaukelt. Auf der Schwemmtonebene wird es dann besser, er legt sich entspannt in sein Körbchen und wir gleiten über die schier endlose Fläche dahin.

IMG 8240

Den ganzen Tag wird es nicht richtig hell, sondern es herrscht eher Zwielicht, gepaart mit immer wieder über die Piste wirbelnden Sandverwehungen. Der heutige Abschnitt hat wirklich etwas mystisches. Schließlich kommen wir wieder auf eine Kiesebene, womit es wieder ruckeliger wird – dafür haben wir aber einen spektakulären Blick auf die Felsenkulisse des El Mdaouer El Kbir. Wäre definitiv einen Abstecher wert, aber nicht heute.

IMG 8230

Rund 30 Kilometer vor Foum Zguid entdecken wir noch einen sehr schönen Platz in einem Akazienhain zwischen den Bergen – allerdings komplett Internet-freie Zone, so dass wir keine Möglichkeit haben, den weiteren Wetterverlauf zu checken. Getreu dem Motto „Better safe than sorry“ entscheiden wir uns, bis nach Foum Zguid durchzufahren. Die letzten rumpeligen Pistenkilometer nimmt TomTom erstaunlich gelassen und am frühen Abend rollen wir auf den Stellplatz vom Khaima Park.

Tags zu diesem Beitrag: