Schon im vergangenen Monat konnten wir überall die ersten Weihnachtsdeko-Vorbereitungen beobachten – und pünktlich zum ersten Advent macht sich auch in Foz Weihnachtstimmung breit. Diese genießen wir noch ein bisschen, bevor es ein weiteres Mal zu unserer Werkstatt nach Bombarral geht. Und dann zieht es uns ein Stück weiter in den Norden zu einem einsamen Strand, wo wir Weihnachten feiern und das Jahr ganz entspannt ausklingen lassen.
Es weihnachtet
Auch wenn es hier Portugal deutlich wärmer als in Hamburg ist und es höchstens in der Serra da Estrela zu Schneefall kommt, sind weihnachtliche Dekorationen hier sehr angesagt. So werden in Foz do Arelho von der Gemeinde jedes Jahr an alle Restaurants, Strandbars und Geschäfte pyramidenförmige Weihnachtsbaumständer mit Lichterketten ausgeliefert, die dann jeder Empfänger nach seinem Geschmack dekoriert. Die Resultate sind wunderschön anzusehen und mit viel Liebe zum Detail gestaltet.
Auch unsere Lieblingsstrandbar hat so einen Baum und dazu noch ein ganze Menge weiteren Weihnachtsschmuck aufgefahren. Da es noch ein paar warme Tage gibt, können wir unseren Gin Tonic mit Blick aufs Meer, untermalt mit Weihnachtssongs und Tannenbaumlichtern, genießen. Am Samstag vom 1. Advent ist die Wetterlage sogar so stabil (d.h. vor allem fast windstill), dass wir nochmal die Außenküche aktiveren und Christian Frikadellen für uns alle macht. Am 2. Advent gibt es dann unser vorläufiges Abschiedsessen mit Heike und Christian, da auf uns noch ein weiterer Werkstatt-Termin in Bombarral wartet.
Es gibt was auf’s Dach
Und zwar wollen wir unseren Dachgepäckträger von Marco stabilisieren lassen. Der ein oder andere regelmäßige Blogleser wird sich vielleicht noch daran erinnern, dass wir im März in Marokko nach einer heftigen Buckelpiste eine provisorische Reparatur vornehmen mussten. Diese wollen wir nun professioneller optimieren. Das Grundproblem – nämlich die Befestigung in der dafür eigentlich zu schwachen Regenrinne – werden wir hier nicht lösen können. Aber wir können dafür sorgen, dass die Aufstandsfläche größer wird und der Gepäckträger in sich mehr stabilisiert wird.
Dazu bekommt er zusätzliche Aufsteller und anschließend werden alle Füße pro Seite mit einer Querstrebe verbunden, die dann die Auflagefläche für die Dachrinne bildet. Darüber hinaus werden unterhalb des Trägers zwei Querstreben eingeschweißt. Neue Farbe bekommt das Ganze auch noch und dann kann alles wieder an seinen Platz. Dank Gabelstapler ist sowohl der Ab- als auch der Aufbau kein Problem – und auch unsere ganzen Kisten kommen so wieder auf ihren alten Platz. Wir sind sehr zufrieden mit dem Resultat!
Da die Arbeiten – wie immer – in entspannter portugiesischer Geschwindigkeit stattfinden, bleibt uns genug Zeit, während unseres Aufenthalts Wäsche zu waschen, die Vorräte aufzustocken und einen Ausflug in das Stadtzentrum zu machen, wo wir mit dem sicheren Gespür der Gin-Liebhaber eine Bar mit hervorragender Auswahl ausmachen. Außerdem steht noch eine Wasser-Ver- und Entsorgung an und dann sind wir startklar für die Feiertage.
Zurück am Fuchsstrand
Unser Ziel liegt 150 km weiter nördlich an einem einsamen Strand im Centro. Hier waren wir bereits im letzten Herbst und es hat uns so gut gefallen, dass wir dachten: Dies ist der ideale Platz für Weihnachten. Und wir werden nicht enttäuscht. Der Stand und die umgebende Dünen- und Pinienlandschaft haben nichts von ihrer Magie verloren, den dort wohnenden Fuchs und den nahezu täglich vorbeischauenden Samurai gibt es auch noch. Und dazu strahlenden Sonnenschein – der allerdings für unsere kulinarischen Vorhaben auch notwendig ist, um noch entspannt draußen sitzen zu können (denn vor allem unser Hundesenior mag es nicht zu kalt).
Und so können wir uns zumindest um die Mittagszeit im Windschatten und in der Sonne über Temperaturen von gefühlt 20 Grad freuen, während die Nächte mit um die 4 Grad mittlerweile richtig frisch werden. Da wir als Frischluftfans unverändert mit zumindest ganz klein geöffneten Fenstern schlafen, läuft bei uns jetzt tatsächlich jeden Morgen für eine Viertelstunde die Heizung 😉
Wir genießen das ruhige Leben in der Natur sehr und zum Glück hat sich dieser Spot noch nicht so stark rumgesprochen, so dass wir die meiste Zeit ganz allein hier wohnen. Und auch TomTom findet Gefallen daran, mal wieder durch die Dünen zu streifen, im Pinienwald rumzuschnüffeln und in der Sonne zu chillen. Bis auf den ersten Weihnachtstag, an dem er leider mal wieder einen heftigen Schwächeanfall hat, geht es ihm erstaunlich gut und er ist auch im Rahmen seiner Möglichkeiten richtig motiviert, Gassirunden zu machen.
Was für ein schöner Jahresausklang
Und ein bisschen Bewegung tut uns allen gut, denn wie immer stehen die Feiertage bei uns noch mehr als sonst unter dem Motto „Leckeres Essen, leckere Getränke“. Nach langer Zeit kommt dazu endlich mal wieder unsere Feuerschale zum Einsatz, da aktuell keinerlei Waldbrandgefahr in Portugal besteht. Wir essen ja nicht mehr so viel Fleisch, aber wenn, dann richtig Gutes: Und so finden ein T-Bone-Steak von den Azoren, ein Rinderbraten aus Paraguay und ein Lammrücken aus Neuseeland zwischen den Jahren den Weg auf unseren Grill. Daneben gibt es noch weitere leckere Gerichte wie ein gelbes Curry, Kohleintopf, Pasta mit Camarões usw.
Und ansonsten lassen wir zum Jahresausklang einfach die Seele baumeln, genießen die Ruhe und das Meeresrauschen und den Sternenhimmel fast ohne Streulicht bei Nacht. Den eigentlichen Jahreswechsel verschlafen wir alle drei und gleiten so ganz entspannt in das neue Jahr 2025. Mal schauen, was es für uns bereithält.