Sorry! Google hat hier übersetzt:-)
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Sagres, Bauarbeiten und Full Moon

Und plötzlich war Hochsommer! Ursprünglich wollten wir ja nur zum Überwintern nach Portugal kommen, aber nun fanden wir uns im absoluten Temperatur-Zenit mit bis zu 45 Grad wieder. Wir hatten ja immer befürchtet, dass solche Temperaturen vor allem für TomTom viel zu heiß sein würden – er kommt zwar aus Spanien, ist aber absoluter Schatten-Liebhaber – doch sowohl er als auch wir kamen besser als erwartet damit klar. Man muss sich nur an die Verhaltensweisen der Locals halten: Also körperliche Aktivitäten nur ganz früh morgens oder am Abend, dazwischen einfach entspannt im Schatten sitzen!

Kurztrip nach Sagres

Anfang des Monats entwischten wir der Hitze des Alentejos erstmal für ein paar Tage: Wir fuhren nämlich endlich an unseren absoluten Lieblingsort in Portugal, nach Sagres! Dorthin wollten wir eigentlich Anfang Februar, was ja aber durch den Totalschaden unseres Verteilergetriebes vereitelt wurde. In Sagres waren wir zum allerersten Mal gemeinsam im April 2004 zu meinem Geburtstag gewesen – damals noch mit unserem Landrover. Schon die Strecke dorthin ist wunderschön, da man große Teile direkt auf Sandpisten an der Küste entlangfahren und dabei die faszinierenden Felsformationen bestaunen kann. Den Campingplatz von damals gibt es heute noch, sandige Plätze unter Pinien – wir finden’s perfekt! Und in Sagres weht es eigentlich immer – womit es auch in der größten Sommerhitze angenehm kühl ist.

Corona-bedingt war in Sagres sehr wenig los, viele Restaurants hatten noch geschlossen – so auch unser Lieblingsrestaurant von 2004. Aber die Besitzerin war da und konnte sich tatsächlich noch an uns erinnern, obwohl wir jetzt mit einem viel größeren Gefährt vor ihrer Tür standen. Wir hielten einen sehr netten Plausch und sie schickte uns dann zum Essen zu ihrem Nachbarn, wo es auch wirklich sehr lecker war. Es wird wie immer nicht unser letztes Mal in Sagres gewesen sein 😉

Wir brauchen mehr Schatten

Angesichts der gestiegenen Temperaturen beschlossen wir bei unserer Rückkehr auf die Farm mit Fred 20 Meter umzuziehen – direkt unter den riesigen Eukalyptus vor Rui’s Haus. Dort kam noch genug Sonne auf unsere Solarpanele, gleichzeitig konnten wir aber vom Baumschatten profitieren. Bei mehreren Tagen mit 45 Grad durchaus von Vorteil! Was ebenfalls sehr erfreulich war, war die Tatsache, dass die Temperaturen nachts eigentlich fast immer wieder auf schlaffreundliche 19 Grad absanken – nur in einigen wenigen Nächten blieben es 30 Grad.

Ein weiterer großer Vorteil unseres neuen Platzes: Wir konnten jetzt zwischen Fred und dem Eukalyptus unsere Hängematten aufbauen und gemütlich unter den rauschenden Blättern im Schatten schaukeln. Großartig! Unsere Kuh-Nachbarn finden das alles auch hochinteressant und kommen alle mal zum Gucken vorbei.

Mehr Straße und mehr Pflanzen

Diesen Monat war es dann auch endlich soweit: Die Auffahrt zur Farm wurde gekiest. Angesichts der Temperaturen eine schweiß- und vor allem staubtreibende Aktivität. Unser Truck wurde schon am frühen Morgen in dichte Staubwolken gehüllt und der Lärmpegel war wie auf einer Großbaustelle. Dafür konnte sich das Ergebnis nach ein paar Tagen aber auch sehen lassen, ein völlig neues Auffahrt-Erlebnis!

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Parallel dazu zogen im Garten noch weitere neue Pflanzen ein, Stück für Stück machten wir immer mehr von dem Boden urbar. Allerdings jedes Mal wieder eine kräftezehrende Aktion, da die Hitze den Boden komplett ausgetrocknet und vor allem ausgehärtet hatte. Pflanzen mit dem Presslufthammer war die Devise! Aber die reichliche Erne entschädigte für all das Gebuddel. Inzwischen hatten wir auch mehrere Meter Wasserschlauch durch die Gemüsebeete verlegt, so dass die Bewässerung etwas einfach wurde.

Full-Moon Party, Geschwister-Wochenende und ein Abschied

Nach so viel Bau- und Buddel-Aktivitäten war es mal wieder höchste Zeit zum Feiern. Dieses Mal sollte es eine Full-Moon-Party werden. Auf Rui’s Grundstück gibt es mehrere sogenannte Dolmen, also aus großen Steinblöcken errichtete Grabstätten bzw. Stätten für religiöse Feierlichkeiten. Perfekte Kulisse für unseren Zweck. Wir schleppten jede Menge Solarlampen und Lichter dorthin und bauen in den letzten Sonnenstrahlen unsere Picknick-Tafel auf, für die wir den ganzen Tag fleißig in der Küche gewerkelt hatten. Es war wirklich wunderschön, eine ganz besondere Atmosphäre – vor allem, als dann alles komplett in das Licht des Vollmondes getaucht war. Mein krönender Abschluss der Nacht war dann noch ein Vollmondbad um Mitternacht in meinem Badeteich!

Das nächste Event war der Besuch von Rui’s Geschwistern samt Familie über ein komplettes Wochenende – ein ganz großer Spaß. Und natürlich Essen ohne Ende, da seine Schwester und Schwägerin Unmengen an portugiesischen Köstlichkeiten mitgebracht hatten. Um die ganzen Kalorien wieder loszuwerden – vor allem portugiesische Nachtische bestehen eigentlich immer aus Unmengen von Zucker und Eiern – gab es auch zahlreiche Aktivitäten: Einen Strandausflug ans Meer, Schwimmen am Damm und eine Exkursion auf dem Grundstück durchs Flussbett, das zu diesem Zeitpunkt komplett ausgetrocknet war.

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Und dann hieß es Ende des Monats noch Abschied nehmen von Carmen, Michi und Happy, die mit ihrem Düdo nun erstmal den Norden von Portugal erkunden wollten. Nach vier Monaten Wohngemeinschaft war das schon ein komisches Gefühl. Natürlich gab es zum Abschluss noch mal ein ganz großes Essen und ein paar Tränen sind auch geflossen. Aber wir waren uns sicher: Wir werden uns wieder über den Weg fahren – und so war es dann auch!

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