Sorry! Google hat hier übersetzt:-)
heimathafen.one
IMG 8358

Wartung muss auch mal sein

Diesen Monat bewegen wir uns noch ein Stück weiter gen Norden, denn wir haben ein ganz bestimmtes Ziel: Unsere Werkstatt in Portugal. Es ist an der Zeit, Fred ein bisschen Aufmerksamkeit zu widmen und ein paar der kleinen Baustellen, die sich in diesem Jahr angesammelt haben, in Angriff zu nehmen. Und das Schöne: Im gleichen Ort wohnen auch Freunde von uns, so dass wir das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden können!

Der Herbst kommt

Zwar haben wir in den ersten Tagen am Stausee im Alentejo noch sehr warme Tage, aber die Nächte werden merklich frischer und am Morgen hängt mystisch aussehender Nebel über dem See. Die Bäume sind voll mit Eicheln und es fängt an, nach Herbst zu riechen. Aber vor allem zeigt die hohe Anzahl an Wespen an, dass der Spätsommer sich langsam dem Ende zuneigt. Das macht leider das Draußensein etwas schwierig, vor allem für TomTom, da ihm ständig die Wespen ums Maul schwirren. Immerhin schaffen wir es an einem Tag, die Dorade unserer spanischen Freunde aus Vila Real in der Außenküche zuzubereiten – sehr zur Freude der Wespen! Essen tun wir dann auch lieber drinnen 😉

Da uns das Risiko eines Wespenstichs im Maul bei TomTom zu hoch ist (wir haben ja schon genug Probleme…), verlassen wir nach ein paar Tagen unser Seeplätzchen und rollen auf der N2 weiter Richtung Norden. Da TomTom mittlerweile zu lange Fahretappen nicht mehr so schätzt, legen wir auf unserem Weg nach Bombarral noch einen Zwischenstopp in Coruche ein. Dort gibt es einen kostenlosen Stellplatz in unmittelbarer Nachbarschaft von einem Supermarkt und einem Waschsalon – genau das, was wir brauchen!

Gute und schlechte Tage

Leider erleben wir in Coruche auch mal wieder einen richtig schlechten Tag mit TomTom, an dem er sich kaum auf den Beinen halten kann und es nicht mal mehr auf seinen Lieblingsplatz auf dem Podest unterm Tisch schafft… In solchen Momenten denken wir dann immer, jetzt ist es bald vorbei… Aber am nächsten Tag ist er wieder deutlich munterer und entert auch wieder seinen Podestplatz. Woran er jedoch an guten wie an schlechten Tagen immer interessiert ist, ist sein Futter! Definitiv ein gutes Zeichen, denn wenn es ihm wirklich schlecht geht, verweigert er das Fressen (ist bislang aber zum Glück nur sehr , sehr selten vorgekommen).

Je nach Tagesform variiert auch die Länge der Gassirunden, genauso wie die Frequenz der Kotinkontinenz im Truck. Letzteres ist aber inzwischen fast zum Standard geworden, genauso wie ein oder zwei Gassigänge mitten in der Nacht. Das ist für uns alle drei sehr anstrengend, weil wir seit nunmehr einem halben Jahr keine Nacht mehr durchgeschlafen haben – aber so ist das eben mit einem uralten Hund. Umgekehrt ist es so schön zu sehen, wie sehr er sich an seinen guten Tagen noch freuen kann, zu Unsinn aufgelegt ist und sein Leben genießt. Und gerade weil uns sehr bewusst ist, dass unsere gemeinsame Zeit mit ihm begrenzt ist, genießen wir sie umso mehr.

Werkstatt-Stopp in Bombarral

Schließlich treffen wir in Bombarral ein – und damit bei unserer Werkstatt. Hier waren wir bereits im letzten Jahr (siehe Logbuch-Einträge vom November und Dezember 2023) und waren sehr zufrieden mit dem Service von Marco und seinem Team. Und das Beste: Der kostenlose Gemeindestellplatz mit Ver- und Entsorgung befindet sich direkt gegenüber der Werkstatt. Besser geht’s nicht! Nachdem wir besprochen haben, was alles anliegt, geht es in den folgenden Wochen an die Umsetzung. Das diese sich über Wochen hinzieht, ist dem Wetter geschuldet: Zwischendurch ziehen immer wieder heftige Regenfronten durch – und da Fred nicht in die Werkstatt passt, müssen wir alle Arbeiten draußen erledigen. Und dafür muss es trocken sein.

Als erstes steht der Ausbau von zwei Tanks und das Abpumpen des verunreinigten Diesels an. Anschließend werden die Tanks gereinigt und gespült, während der Diesel gefiltert wird. Denn wir wollen die 500 Liter Diesel natürlich nicht entsorgen, sondern weiter benutzen können. Dank Gabelstapler ist das Handling der Tanks zum Glück kein Problem. Und wir bestellen uns gleich mal 4 Ersatz-Dieselfiltersätze, denn man weiß ja nie, wann man das nächste Mal welche braucht – und hier haben wir gerade eine praktische Lieferadresse 😉

Die nächste Baustelle sind unsere Stoßdämpfer. In Marokko war uns bereits aufgefallen, dass sie quasi hin sind – was aber nach 30 Jahren auch völlig ok ist. Da unsere Stoßdämpfer hier in Portugal nur schwer zu bekommen sind, tut Marko eine Alternative für uns auf. Damit sie bei Fred passen, nimmt er ein paar Anpassungen an der Halterung bzw. Befestigung vor. Funktioniert wunderbar!

Beim Liegen unter Fred fällt dann außerdem auf, dass Teile unseres Auspuffrohrs doch recht porös sind. Es würde sicherlich noch ein Jahr halten, aber wo wir nun schon mal am Reparieren sind, und Marko anbietet, einen Ersatz aus Edelstahl zu fertigen, machen wir das doch gleich mit. Außerdem nutzen wir die Gelegenheit für einen Ölwechsel – und Stefano schmiert Fred einmal komplett ab.

Und dann sind da ja noch die abgerissenen Nieten an unser Dachluke. Marko nennt uns einen Betrieb im Ort, wo wir ausreichend neue Nieten bekommen, und dann schwingt Stefano sich einen Nachmittag aufs Dach: Erst 52 Nieten ausbohren und dann 52 Nieten neu setzen – und dabei elegant zwischen den Solarpanelen balancieren! Nach diesem Kraftakt ist die Dachluke wieder einsatzbereit.

Zweibeinige und vierbeinige Gesellschaft

Das Schöne ist, dass in Bombarral ja auch unsere Freunde Heike und Christian wohnen. Wir haben sie vor drei Jahren in Foz do Arelho über andere Freunde kennengelernt und über die Jahre immer wieder getroffen. Sie schauen häufiger auf ein Pläuschen zum Kaffee vorbei und nach zwei Wochen holen sie ihr Wohnmobil auf den Stellplatz, so dass wir gemeinsam hier stehen können. Und so ergibt sich dann mal wieder der übliche Rhythmus mit regelmäßigen Abendessen-Runden in Fred – und ich kann mich mal wieder für ein paar mehr Leute in der Küche austoben.

TomTom findet das Ganz auch prima, die beiden haben nämlich vier Hunde, davon drei Mädchen. Und die wirken auf unseren Senior hochgradig motivierend: Er findet es super spannend, mit ihnen gemeinsam über die Wiese zu tapsen und zu schnüffeln oder einfach gemeinsam mit ihnen draußen zu chillen. Der Einzige, der das nicht gut findet, ist der Rüde unserer Freunde: Plötzlich geht sein Harem fremd 😉

An seinen guten Tagen schafft TomTom sogar etwas größere Gassirunden, so dass wir mal ein bisschen durch die Stadt wandern und einen Kaffee trinken gehen können. Bombarral ist ein hübscher kleiner Ort mit vielen alten Gebäuden, manche sehr gut erhalten, anderen stark renovierungsbedürftig, aber mit viel Charme. Und es gibt hier alles was man so braucht: Supermärkte, Waschsalon, China Shop und einen super sortierten Tierfutterladen, der uns noch einen Sack von TomToms Spezialfutter bestellt.

Und mit all diesen Aktivitäten ist dann plötzlich schon wieder ein Monat rum und die Uhren sind auf Winterzeit umgestellt. Schauen wir mal, was uns der November so bringt.

Tags zu diesem Beitrag: