Von Belfort, unserem letzten Stopp in Frankreich, rollen wir Anfang des Monats über die Grenze nach Deutschland, wo – wie bei jedem Zwischenstopp – schon eine ganze Reihe an Terminen auf uns wartet. Zum einen organisatorischer Natur, zum anderen natürlich diverse Treffen mit Freunden und Familie. Damit sind wir diesen Monat schwer beschäftigt, wobei der wichtigste Termin sich leider nicht so zügig umsetzten lässt, wie wir das gerne gehabt hätten.
Erster Stopp: Werkstatt
Nachdem wir in Montceau-les-Mines einen Tag Fahrpause gemacht haben – und dabei noch ein paar französische Weine verkostet haben – geht’s zum letzten Nachtplatz in Frankreich in Belfort. Aufgrund der Grenznähe ein perfekter Platz, um am nächsten Tag zügig weiter zu fahren. Und wir finden in Frankreich tatsächlich noch eine Tankstelle mit Diesel für 1,62 Euro. Da machen wir unsere Tanks doch direkt noch mal wieder voll, denn bei Dieselpreisen von bis zu 2,25 in Deutschland ist das schon eine erhebliche Ersparnis!
Wie immer führt uns der erste Weg in Deutschland nach Tuttlingen zu KLA Trucks, wo wir bereits im Vorfeld einen TÜV-Termin für Fred gemacht haben, da dieser natürlich schon wieder überfällig ist. Und damit das mit dem TÜV auch gleich auf Anhieb klappt, haben wir uns noch einen neuen Satz Reifen hierher bestellt, da diese inzwischen doch deutliche Verschließspuren zeigen. Insbesondere einer unserer Vorderreifen hat nach dem 2.350 km-Ritt der letzten 1,5 Wochen nun fast gar kein Profil mehr…
Damit die Werkstatt zum Wochenbeginn direkt loslegen kann, sind wir bereits am Sonntagnachmittag auf den Hof gerollt, wo sich bis zum Abend noch zwei weitere Exmos zu uns gesellen. Immer eine schöne Gelegenheit, um sich ein bisschen auszutauschen und abends noch bei einem Getränk zusammen zu sitzen. Und wir bekommen auch noch unverhofften Besuch: Eine Followerin von uns hat auf Instagram gesehen, dass wir in ihrer Gegend sind und schaut spontan zum „Hallo-Sagen“ vorbei – und bringt uns auch noch eine Flasche Sekt plus selbstgemachten Holundersirup mit. Wir sind ganz gerührt! Zwei Tage später schaut noch ein anderer Follower mit erntefrischen Birnen aus seinem Garten vorbei, worüber wir uns ebenfalls sehr freuen.
Am Montag geht’s für Fred direkt morgens um acht in die Halle. Währenddessen drehen wir eine Runde mit dem Hund und gönnen uns ein leckeres Mittagessen in Tuttlingen. Nachmittags hat Fred dann seine neue TÜV-Plakette, aber es bleiben noch ein paar Sachen für den nächsten Tag zu tun. Letztlich rollen wir erst am frühen Mittwochnachmittag wieder vom Hof, weil die Bestellung einiger Ersatzteile länger gedauert hat – aber wir haben ja keine Eile. Und die Werkstattaufenthalte sind hier auch immer sehr entspannt, mit einem super netten und kompetenten Team – und, ebenfalls sehr wichtig beim Fulltime Trucklife: Wir können die ganze Zeit in Fred wohnen bleiben.
Lauter schöne Wiedersehen
Dann geht’s mit unseren frischen Reifen weiter Richtung Norden. Dabei legen wir noch einen weiteren Zwischenstopp bei anderen Overlandern ein: Friederike2019. Bereits im letzten Jahr haben wir Valentin und Sabrina zweimal während unseres Deutschland-Aufenthalts besucht und haben eine super schöne Zeit zusammen gehabt – so auch dieses Mal wieder. Es macht immer wieder sehr viel Spaß, mit Gleichgesinnten zu sprechen, Tipps auszutauschen und die gemeinsame Freude an LKW’s zu teilen. Nach zwei tollen gemeinsamen Tagen nehmen wir dann die letzten 200 km in den Norden in Angriff und schlagen bei Stefanos Eltern in Glückstadt auf.
Da herrscht natürlich große Wiedersehensfreude und es gibt jede Menge zu erzählen – und jede Menge zu Essen. Und wir nehmen mal wieder unseren Landy als Zweitfahrzeug in Betrieb, da er vor allem bei dem begrenzten Parkraum in Hamburg deutlich einfach abzustellen ist als Fred und man so mal schnell zu Besorgungen und Terminen fahren kann.
TomTom freut sich, mal wieder über dem Deich zwischen den Schafen rum zu laufen und wir haben den Eindruck, er weiß auch ganz genau, wo er ist. Das hatten wir auch schon in Tuttlingen und bei Friederike1019, augenscheinlich hat unser Hund ein wirklich gutes Ortsgedächtnis, denn er schlägt jeweils ganz gezielt vertraute Routen ein und checkt, was sich seit dem letzten Mal geändert hat. Und er weiß auch genau, wo jeweils die Restaurants zu finden sind – als wir mit Stefanos Eltern zum Essen gehen, steuert TomTom gleich die vertraute Gaststätte an. Mein Bruder schaut ebenfalls vorbei, worüber TomTom (und wir uns natürlich auch) sich ganz besonders freut, durch die Besuche in Portugal und Spanien gehört mein Bruder in seinen Augen mit zur Crew!
Termine, Termine, Termine –
und deutscher Behördennerv
Und dann heißt es für uns, weitere Termine abzuarbeiten – wie immer bei einem Zwischenstopp in der alten Heimat. Das wichtigste ist die Verlängerung von Stefanos Lkw-Führerschein (ab 50 Jahre alle fünf Jahre fällig). Den dafür notwendigen Termin zum Checkup beim Verkehrsmediziner haben wir bereits im Vorfeld problemlos vereinbaren können. Anders sieht es leider beim Verkehrsamt aus, wo die Unterlagen eingereicht werden müssen: Auch hier hatten wir schon von Portugal die Terminlage online überprüft – da konnte man innerhalb von vier Wochen einen Termin auswählen. Aber zu dem Zeitpunkt war TomTom’s Gesundheitszustand ja noch etwas fragil, so dass wir noch keinen Termin festmachen wollten. Großer Fehler: Als wir aus Frankreich dann erneut die Abfrage starteten, war der erste freie Termin erst in 7 (!!!) Wochen zu haben. Arrgh… Tja, das heißt dann konkret, dass Stefano am 20.10. seine Unterlagen abgeben kann – mal schauen, wie lange es danach noch dauert, bis wir die neue Führerscheinkarte in Händen halten.
Die Zeit bis dahin nutzen wir, um diverse alte Freunde in Hamburg wiederzusehen. Das ist immer sehr schön und anstrengend zugleich, weil wir natürlich allen gerecht werden wollen und damit eine Verabredung auf die nächste folgt. Ein Grund, warum wir während unserer Hamburg-Aufenthalte tatsächlich mal wieder nach Terminkalender leben. Zum Glück wohnen die meisten nach wie vor in Altona, so dass wir Fred in einem nahegelegenen Gewerbegebiet abstellen und von dort aus zu Fuß losziehen können. Denn auch wenn uns alle ihr Gästezimmer anbieten, schlafen wir lieber weiterhin zu Hause!
Neben Stefanos erfolgreichem Termin beim Verkehrsmediziner absolvieren wir die Tage auch Termine wie Zahnarzt und Optiker. Außerdem schauen wir bei Manni (unserem MAN G90) und unserem Lagercontainer vorbei – denn wie bei jedem Zwischenstopp gibt es dann doch ein paar Dinge ein, die nicht weiter mitfahren müssen und dafür Platz für anderes machen. Dazu gehört dieses Mal leider auch unsere Waschmaschine. Wir hatten ja schon unterwegs diverse Optionen ausprobiert, wie sie und das Motorrad miteinander in unsere Garage passen könnten und eine letzte Idee für eine feste Wandmontage hatten wir noch – aber auch die passt leider nicht. Damit werden wir uns wohl eine extra Staukiste für die Waschmaschine bauen lassen, in der sie dann wieder mitfahren kann und auch direkt einsatzbereit ist. Dafür nehmen wir dieses Mal zwei unserer vier Schneeketten-Pakete mit – man weiß ja nie 😉
Adventure Northside und Niedersachsen-Bremen-Rundtour
Mitte September fahren wir für vier Tage auf die Adventure Northside. Dort sind wir mit Markus und Ute von den Aixoten verabredet und eine Vorab-Umfrage bei Instagram ergab, dass wir dort auf noch mehr bekannte Gesichter treffen würden. Das ist immer wieder toll, wenn man live auf die Menschen hinter dem Instagram-Account trifft. Und gerade, wenn man sich gegenseitig schon länger folgt, kommt es einem oft so vor, als würde man sich schon ewig kennen. Wir haben die vier Tage auf jeden Fall richtig Spaß, auch wenn das Wetter norddeutsch feucht ist, und haben einen regen Austausch mit diversen Overländern und das ein oder andere Getränk zusammen in Fred. Fühlt sich fast ein bisschen so an, als wären wir schon wieder unterwegs 😉
Um das „on the road“ Feeling noch etwas mehr auszukosten, begeben wir uns auf eine kleine Rundtour im Norden. Zum Auftakt besuchen wir eine liebe Freundin in der Nordheide. Von ihr stammen viele der kleinen Kunstwerke bei uns an Bord – und natürlich kommen auch dieses Mal ein paar kleine feine Stücke neu mit. Außerdem ist sie Pilzcoach und ich (Carola) komme in den Genuss von zwei exklusiven Waldrunden, bei denen uns auch tatsächlich das Pilzglück hold ist. Neben diversen Steinpilzen finden auch Parasole und eine fette Glucke den Weg in unsere Pilzkörbe und abends auf unsere Teller. Sowas von lecker!!!
Weiter geht’s zu Caro und Detlev von Strixa_ontour in der Nähe von Hannover. Das letzte Mal haben wir uns in Sagres getroffen und hatten so viel Spaß miteinander, dass wir uns unbedingt wiedersehen wollten. Es werden drei tolle Tage mit vielen interessanten Gesprächen und großartigem Essen. Absolutes Highlight der Schweinebraten aus dem Lehmofen im Garten; da fühlen wir uns fast wieder wie in Portugal.
Und auch TomTom blüht in den Tagen hier richtig auf, er tobt wie wild durch den Garten und hat sichtlich Spaß, es scheint so, als hätte er sich langsam von den Strapazen der letzten zwei Monate erholt. Sein rasiertes Bein hat mittlerweile auch wieder richtig viel Fell bekommen, so dass er in den frischen Temperaturen im Norden nicht frieren muss.
Weiter geht’s zu Freunden nach Bremen, wo wir ebenfalls wieder köstlich bewirtet werden. Wenn das so weitergeht, müssen wir nach unserem Zwischenstopp in Deutschland erstmal Diät machen 😉 Zum Abschluss der Rundtour schauen wir nochmal bei Valentin und Sabrina von Friederike1019 vorbei. Sie haben nämlich ein Faltrad im Angebot, das auf den nun freigewordenen Waschmaschinenplatz in der Garage passen könnte. Und es funktioniert tatsächlich, damit haben wir nun noch einen fahrbaren Untersatz mehr an Bord! Danach geht’s wieder zurück nach Hamburg, mal schauen, wie die Führerscheingeschichte sich im nächsten Monat entwickelt…