Sorry! Google hat hier übersetzt:-)
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Von Zagora nach M‘Hamid

Nach einer guten Woche in Zagora mit bester Gesellschaft geht’s weiter südwärts bis M’Hamid, um wieder Wüstenluft zu schnuppern. Zunächst genießen wir hier mit Sonja ein paar Tage das Campleben, bevor wir uns dann auf die Pisten in den Erg Chegaga begeben. Aber auch dort bleiben wir nicht lange allein, denn eine langjährige Instagram-Bekanntschaft ist ebenfalls gerade dort unterwegs und wir können uns endlich persönlich kennenlernen. Und zum Abschluss des Monats haben wir dann auch noch was zu feiern – natürlich immer noch in der Wüste, wo sonst!

Karte der Strecke


Stadtleben in Zagora

Nachdem unser Ersatzreifenproblem gelöst ist, genießen wir noch ein bisschen das Stadtleben in Zagora, bummeln durch die vielen kleinen Gassen, kaufen in der Markthalle ein und machen Gassirunden mit TomTom durch die Palmerie. Und wir bleiben nicht lange allein: Birgit und Ralph, zwei Overlander, mit denen wir schon in Merzouga geplaudert hatten, trudeln auch auf unserem Camping ein, zusammen mit Jack und seinem Lkw. Und noch viel besser: Unsere Freundin Sonja aus Portugal (der regelmäßige Leser wird sich bestimmt an sie erinnern) ist mit ihrer Hündin Kila und ihrem Wohnmobil Herrn Leopold ebenfalls in Zagora eingetroffen – ganz große Wiedersehensfreude!

So haben sind wir plötzlich eine Runde mit sechs Menschen und zwei Hunden vor Fred und verbringen einen großartigen Nachmittag und Abend zusammen. Jeder hat viele interessante Geschichten von unterwegs zu berichten – und jeder hat auch noch etwas Wein, Bier oder Brandy für die Runde. Und am Abend mache ich für uns alle eine große Gemüsepfanne mit Reis. Solche Momente machen das Unterwegsein immer wieder zu etwas ganz Besonderem.

Da Herr Leopold ein paar größere Rostprobleme im Unterboden hat, beschließt Sonja spontan, auch den Werkstatt-Service in Zagora zu nutzen. Wir machen sie mit Abdul von der Nachbar-Garage bekannt, er schaut nämlich regelmäßig auf dem Camping vorbei und hatte uns auch schon Hilfe bei der Suche nach dem Reserverad angeboten. Und so landet Herr Leopold für 3,5 Tage in der Garage Sahara – zum Glück bietet der Camping auch einfache Zimmer an, sonst hätten Sonja und Kila in unser Zelt ziehen müssen 😉

Wir machen uns die Wartezeit schön, ich koche alles Mögliche für uns, Sonja hat sogar noch eine Flasche Gin im Gepäck – damit ist der Gin Tonic für den Apero gesichert – und wir Mädels machen natürlich noch den ein oder anderen Bummel durch die zahlreichen Sahara-Shops mit jeder Menge schöner Dinge. Teilweise sieht es dort aus wie bei 1001 Nacht. Da der Platz in Fred ja begrenzt ist, beschränke ich mich beim Shoppen auf eine leichte Djebllaba und ein Turbantuch.

Auf nach M‘Hamid

Als Herr Leopold wieder fit ist, gönnen wir uns noch ein schönes Abschiedsessen im Restaurant vom Camping Sindibad, denn das Essen dort ist wirklich großartig, vor allem die Harira Suppe mit frischen Datteln und Ei dazu ist mein absoluter Favorit. Noch die Gelegenheit zum Wasser ver- und entsorgen nutzen, zum Tschüß sagen bei unseren Freunden von der Garage Iriki vorbeigeschaut und dann geht’s weiter nach M’Hamid.

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Dort haben wir bereits letztes Jahr zusammen mit Anika und Thomas von mo_biel im Camp Hassi Smara bei Said gestanden und es hat uns so gut gefallen, dass wir dort nun nochmal mit Sonja hinwollen – denn die Strecke bis zum Camp ist zwar Rüttelpiste, aber auch für ein WoMo zu schaffen.

Wie beim letzten Mal bekommen wir bei der Ankunft sofort einen Teppich vor den Truck gelegt und abends werden wieder überall Tüten mit Kerzen drin verteilt. Das sieht einfach so schön aus! Und dazu die Wüstenlandschaft drumherum, mit Dünen, Kamelen und allem was dazu gehört. Der kleine Welpe vom letzten Mal ist inzwischen selber schon Mama von neun Welpen, es gibt jetzt eine kleine Ziege, die mit im Haus wohnt – und das Duschhaus wurde komplett saniert.

Wir machen uns hier ein paar schöne Tage mit Sonja, inklusive Tajine-Dinner am Camp-Lagerfeuer, bevor sich unsere Wege dann erstmal trennen: Sie fährt die Asphaltstraße zurück nach Zagora und wir brechen einen Tag später auf die Piste nach Foum Zguid auf.

Verabredung im Erg Chegaga

Denn mit einem heilen Ersatzreifen können wir ja wieder Offroad fahren und machen uns wie im letzten Jahr auf den Weg nach Foum Zguid über die Pistenkuh-Trails. Erst geht es durch ein großes Sanddünenfeld, dann über eine Steinwüsten-Ebene, bis irgendwann die ersten Dünenausläufer des Erg Chegaga sichtbar werden. Und dank unserer simplen, aber effektiven Sicherung bleiben dieses Mal auch alle Küchenoberschränke zu! Wir steuern einen unserer alten Nachtplätze an, denn wir haben für den nächsten Tag eine Verabredung mit Martina, HP und ihrem Hund Herrn Lupo von Polarvux. Wir folgen uns schon fast seit Anbeginn unseres Lebens in Fred gegenseitig auf Instagram – also mehr als höchste Zeit für ein persönliches Treffen.

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Die drei kommen uns auf der Piste von Foum Zguid entgegen und treffen am nächsten Vormittag bei uns ein. Großes Hallo auf allen Seiten und es ist, als würden wir uns schon lange kennen (was wir ja irgendwie auch tun). Leider ist es an diesem Tag sehr windig, so dass uns ordentlich Sand um die Ohren fliegt. Davon lassen wir uns aber nicht abhalten, sondern bauen mit einer Tarp von HP einen ganz guten Windschutz unter einer Tamariske und kommen dort von Limo und Tee beim ausgiebigen Schwätzchen schließlich zum Rotwein. Abends macht Martina uns eine leckere Hühnchen-Suppe und von mir gibt’s ein Zucchini-Risotto – und dazu Petromax und Vollmond!

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Der Himmel über der Wüste

Am nächsten Tag muß Team Polarvux leider weiter, da sich ihre Zeit in Marokko dem Ende zuneigt, während wir gerade Halbzeit haben. Entsprechend bleiben wir noch ein bisschen an diesem lauschigen Platz und machen nächsten Abend ein schönes Lagerfeuer, denn da ist es tatsächlich komplett windstill. So ein Feuer in der Wüste ist immer wieder wunderschön, vor allem wenn man es kurz vor Sonnenuntergang startet und dann dazu noch das unglaubliche Farbenspektakel am Himmel hat.

Aber der Wind kehrt die nächsten Tage zurück. Davon lassen wir uns aber nicht vertreiben, sondern sitzen den nächsten (und deutlich heftigeren) Sandsturm einfach zwischen den Dünen aus, wo wir etwas mehr Windschutz haben. Es ist immer wieder faszinierend, diese Naturkräfte hautnah zu erleben: Wo eben in der Ferne noch ganz deutlich eine Bergkette zu erkennen war, ist plötzlich nur noch gelbe Luft voller Sand, sämtliche Spuren rund um uns verwehen und die Dünen summen im Sturm vor sich hin und bilden neue, wunderschöne Sandmuster.

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Aber nach 1,5 Tagen ist der Sturm vorbei und wir können wieder vom Lkw im Schatten chillen und durch die Dünenlandschaft streifen. TomTom genießt die Gassirunden durch den Wüstensand, zumal es hier alles sehr Hundesenioren gerecht ist: Keine pieksigen Akazien, sondern nur freundliche Tamarisken, viel weicher Sand und getrocknete Lehmflächen und reichlich kleine Pflanzenbüschel zum Beschnüffeln.

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Und so ist dann plötzlich eine Woche rum und wir können unser 5-jähriges Jubiläum in Fred an diesem schönen Platz mitten im Erg Chegaga feiern. Besser geht’s nicht und wir stellen wieder einmal fest, dass die Entscheidung, in Fred zu ziehen, einfach die beste unseres bisherigen Lebens war. Wir freuen uns auf all die weiteren Jahre, die noch vor uns liegen – und ganz zeitnah einfach noch auf weitere sechs Wochen in Marokko!

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