Sorry! Google hat hier übersetzt:-)
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Weniger ist mehr

Als wir damals unsere Wohnung aufgelöst haben, haben wir zwar viele Dinge verschenkt, verkauft oder ausgemistet, aber es sind natürlich trotzdem ein paar Sachen übriggeblieben, von denen wir uns nicht so einfach trennen konnten. Diese wohnen seitdem in unserem Lagercontainer. Neben diesem Haushalts-Lagercontainer haben wir allerdings noch einen zweiten Container für Werkzeuge, Ersatzteile, Zubehör usw. von unserem kleinen Fuhrpark. Und das wollten wir ändern!

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Aus zwei mach eins

Schon unterwegs hatten wir beim Blick auf unsere Inventarliste (können wir jedem in vergleichbarer Situation nur wärmstens empfehlen, macht das Wiederfinden von Dingen deutlich einfacher) festgestellt, dass manche der eingelagerten Sachen doch entbehrlich sind. In den 2,5 Jahren, die wir nun schon unterwegs waren, hatte sich unsere Einstellung zu machen Dingen geändert. Dachten wir vorm Start noch: „Ach, so eine Grundausstattung an Möbeln behalten wir mal, falls man doch mal wieder sesshaft wird“, war uns jetzt klar, dass das in absehbarer Zeit definitiv nicht passieren würde. Und wenn es dann vielleicht in 10 oder 20 Jahren doch so sein sollte, würden wir bestimmt nicht mehr in den auseinandergebauten Ikea-Regalen und unseren ohnehin schon recht abgewohnten Sofas wohnen wollen.

Und um die Reduzierung auf das Minimum weiter zu beflügeln, hatten wir beschlossen, so viel auszusortieren, dass alle Dinge – also Haushalt und Werkzeuge – in einen Container passen würden. Das bedeutete aber auch, dass wir alle – und das heißt wirklich ALLE – Sachen noch einmal in die Hand nehmen mussten. Der Werkzeug-Container sollte der verbleibende Lagerraum werden, d.h. der Haushalts-Container musste zunächst komplett ausgeräumt werden. Für ein paar der Sachen, die weg sollten, fanden sich noch Abnehmer im Freundeskreis, einen Teil spendeten wir dem Sozialkaufhaus, für einiges fand sich noch ein Käufer und der Rest ging in den Müll. Hört sich einfach an, ist in der Umsetzung aber mit viel Schlepperei und Fahrerei verbunden.

Dann musste der Werkzeug-Container so weit leergeräumt werden, dass wir dort die Lagerregale aus dem Haushalts-Container aufstellen konnten. Sie waren nämlich maßgeschneidert für unsere diversen Umzugskisten, die vor allem mit Geschirr und Büchern (Carola ist eine Leseratte sondergleichen…) gefüllt waren – und damit entsprechend schwer. Da ein Großteil der Dinge nach dem Ausräumen unter freiem Himmel stand und schlechtes Wetter drohte – klar, wir sind in Hamburg – mussten wir diesen Schritt mehr oder weniger in einem Zug durchziehen. Entsprechend fertig waren wir am Abend und uns tat jeder einzelne Knochen weh. Zum Glück steht der verbleibende Container in einer Halle, so dass wir fürs erste noch ein paar Sachen davor hinlegen konnten, bis sie ihren endgültigen Bestimmungsort gefunden hatten.

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Und zum Glück konnten wir die ganze Zeit mit Fred auf dem Lagergelände stehen, so dass wir abends immer direkt erschöpft in unser Bett fallen konnten, ohne noch zusätzliche Fahrerei zu haben. Aber nach insgesamt fast zwei Wochen rumräumen, aussortieren, zum Restmüllhof fahren und die Verkäufe abwickeln waren wir dann tatsächlich fertig! Ein großartiges Gefühl, dass den Spruch „Weniger ist mehr“ absolut auf den Punkt bringt. So wie es sich damals sehr befreiend angefühlt hatte, die Wohnung aufzulösen, war es jetzt auch mit diesem Haushalts-Container.

Optimierungen an unserem rollenden Zuhause

Denn eines können wir nach nunmehr 2,5 Jahren in Fred ganz klar sagen: Wir vermissen darin nichts, alles was uns wichtig ist, ist auch mit dabei. Fairerweise muss man sagen, dass wir natürlich auch eine sehr große Küche in Fred haben – Kochen und gutes Essen ist uns allerdings auch extrem wichtig – und so sehr viele Küchenutensilien Platz finden. Lediglich vier oder fünf Teile hatte ich tatsächlich gar nicht benutzt, die blieben dann auch im Lagercontainer. Dafür kamen im Gegenzug ein paar andere Sachen mit – unter anderem hatten wir unsere richtigen Weingläser und schöne Whiskygläser vermisst. Die sind nun mit an Bord.

Viel wichtiger war allerdings die Optimierung von Fred’s Garage. Dort befinden sich unter anderem unser Ersatzrad, unsere Gaskiste mit zwei 11 kg Flaschen, unser Schlauchbootkanu, Campingstühle und -tisch – und bislang diverse Zarges-Kisten mit Werkzeugen. Und genau letztere mussten jetzt weichen, denn zukünftig sollte hier ja das Motorrad rein, das wir gekauft hatten. Und wie das dann immer so ist: Man fängt an einer Ecke mit dem Räumen an und hat am Ende den halben Lkw ausgeräumt. Zum Glück war das Wetter wieder besser geworden und wir konnten alle unsere Staukisten draußen aufstellen und neu sortieren. Schließlich haben wir unter unserem Bett auch noch mal 12 Kisten, die aber nur teilweise gefüllt waren. Ziel war es, alles so umzuräumen, dass nur noch die Kisten unterm Bett übrigbleiben würden und die Garage entsprechend Luft haben würde. Das war Tetris im ganz großen Stil, zumal wir bei der Gelegenheit auch noch mal alle Dachboxen auf dem Fahrerhaus neu sortiert haben 😉 Aber irgendwann war auch das geschafft!

Weiter geht’s mit der To-Do-Liste

Damit waren wir aber noch lange nicht am Ende mit unseren Erledigungen. Für das Motorrad brauchten wir noch entsprechende Helme und Jacken – wieder etwas, das noch einen Platz in Fred finden musste – und wir mussten es auch noch anmelden und ein Kennzeichen besorgen. Dafür hatte uns der Verkäufer schon alle Papiere geschickt, das Motorrad selber wartete in Bayern auf uns. Erfreulicherweise funktionierte die Online-Terminvereinbarung beim Verkehrsamt überraschend gut, so dass alles ohne nervige Wartezeiten ablief.

Unseren restlichen Fuhrpark haben wir in der Zeit natürlich auch besucht: Manni wohnt ja bei unserem Lagercontainer und wartet sehnsüchtig darauf, dass wir auch mal wieder mit ihm losfahren. Ursprünglich hatten wir mal über einen Verkauf nachgedacht, aber irgendwie war bei den Interessenten nicht der passende dabei – und deshalb haben wir ihn behalten. Und wer weiß, vielleicht fahren wir in absehbarer Zeit ja mal in eine Gegend, wo ein wendigerer Lkw durchaus von Vorteil ist 😉

Der Landy steht bei Stefanos Eltern in der Garage und diente uns während unseres Hamburg-Aufenthalts als schneller Stadtflitzer – er bekam auch neuen TÜV und wir hatten beide viel Spaß, mal wieder mit einem so „kleinen“ Auto rumzufahren!

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Dann ging’s im Zuge der Erledigungen noch zur zweiten Corona-Impfung, zum Zahnarzt und zum Optiker. Wir hatten nämlich beide festgestellt, dass wir dringend neue Brillen brauchten, um wieder den vollen Durchblick zu haben. Also noch jede Menge Hamburg-Termine, die sich aber hervorragend mit dem Treffen von Freunden vereinbaren ließen. Gewohnt haben wir auch mitten in Hamburg immer in Fred (auch wenn es von allen Freunden Übernachtungsangebote gab), denn er ist in jeder Lebenslage unser Zuhause. Stehen tun wir dann immer in einem Industriegebiet in der Nähe von Altona, wo wir nicht groß auffallen. Ist zwar morgens ein bisschen laut, aber irgendwas ist ja immer 😉

Dazwischen gab’s zur Entspannung auch noch zwei Wochenenden auf dem Land. Einmal bei unserer Freundin Teena (Instagram: Teena_Leitow), der Urheberin unserer „Kunst an Bord“ – natürlich nicht ohne ein paar neue Schätzchen für Fred mitgenommen zu haben.

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Und Stefanos Geburtstag verbrachten wir mit einem alten Freund, mit dem wir schon einige Reisen mit Landrover und Lkw unternommen haben, in Mecklenburg-Vorpommern. Und meinen Bruder haben wir natürlich auch mehrfach getroffen. Nach einem Abschiedsbesuch bei Stefanos Eltern, die mit ihrem Boot inzwischen in Laboe lagen, hieß es für uns dann wieder „Direction South“. Auf dem Weg dorthin warteten allerdings auch noch diverse Verabredungen auf uns – dazu mehr im nächsten Monat!

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