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Noch mehr Wüste und Chillen in Foum Zguid

Wir beginnen den neuen Monat, wo wir den alten beendet haben: In der Wüste. Uns zieht es noch weiter rein in die schier unendlichen Dünenlandschaften des Erg Chegaga, wo wir einen weiteren wunderbaren Nachtplatz finden. Nach einigen Tagen geht es dann über den Lac Iriki und die berüchtigte Rumpelpiste weiter nach Foum Zguid – und damit wieder zurück auf Asphalt. Wir lassen uns aufs Neue von dem Charme dieser kleinen Oasenstadt verzaubern und genießen für eine Weile die Annehmlichkeiten des Camp-Lebens.

Karte der Strecke


Ab in die Dünen

Nach sieben Tagen verlassen wir den ersten Stellplatz unserer Offroad-Tour von M’Hamid nach Foum Zguid und fahren dann doch mal gut 30 Kilometer weiter. Die Strecke führt größtenteils über Sandpisten, die teilweise ein leichtes Gefälle haben, so dass es sich ein bisschen anfühlt wie Fahren im Tiefschnee. Wir sind umgeben von den vielen Dünenketten des Erg Chegaga, quasi einem Meer aus Sand. Das wollen wir intensiver auskosten und suchen uns ein schönes Plätzchen zwischen den Dünen.

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Beim Klettern auf den Kamm einer der höheren Dünen bietet sich uns ein einzigartiger Blick über eine schier endlose Landschaft aus Sand: Manche der Dünen sind höher, manche flacher, es ist wie ein riesiger Ozean. Durch den ständigen Wind bilden sich zahlreiche, wellenartige Muster auf den Dünen – und an ihrer Spitze kann man die Sandverwirbelungen und schließlich das „Umkippen“ des Dünenkamms auf die windabgewandete Seite beobachten. Ein grandioses Schauspiel!

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Bei den Gassirunden mit TomTom entdecken wir auch ein bisschen pflanzliches Leben in dieser Sandwüste, wenn auch nicht viel. Dafür gibt es jede Menge Fliegen (wie eigentlich überall in der Wüste) und große schwarze Käfer. Schon faszinierend, wie sich die Natur auch unter härtesten Bedingungen immer wieder behauptet. Aktuell haben wir maximal 30 Grad hier (es ist ja aber auch noch Winter), im Sommer steigen die Temperaturen hier auf 50 Grad und mehr… Wobei man sagen muss, dass es auch jetzt schon überdurchschnittlich warm ist, im letzten Jahr hatten wir um die gleiche Zeit bis zu 10 Grad weniger hier. Der Klimawandel lässt grüßen…

Wir genießen die Tage inmitten der Dünen sehr, es ist wie ein Eintauchen in eine andere Dimension. Die Welt und all ihre Probleme scheinen hier unendlich weit weg, wir sehen – wie schon am anderen Platz – keinen Menschen, nur ein paar Fahrzeuge sind auf der entfernt laufenden Piste auszumachen. Nachts kühlt es angenehm ab und der ständige Wind macht Pause – was sehr angenehm ist, da man so mal alle Fenster aufreißen kann, ohne dass gleich alles wieder komplett mit feinstem Staub und Sand bedeckt ist. Aber das gehört eben auch zu einem Wüstenaufenthalt dazu – genauso wie die genialen Sonnenauf- und untergänge mit ihren fantastischen Farbenspielen am Himmel, die unglaubliche Stille bei Nacht und der klare Sternenhimmel. Für uns ist die Wüste einer der schönsten Orte auf der Welt!

Über den Lac Iriki nach Foum Zguid

Aber irgendwann ist uns mal wieder nach frischem Gemüse und Lebensmitteln und so verlassen wir die wunderbaren Dünen und nehmen die letzten 70 Kilometer nach Foum Zguid in Angriff. Die erste Etappe führt wieder über Sandpisten, bis wir den Lac Iriki, einen (meist) ausgetrockneten Salzsee erreichen. Auf seiner relativ glatten Lehmoberfläche kommen wir recht zügig voran, wobei man immer mit plötzlich auftauchenden Querrinnen rechnen muss. Die Sicht ist eher eingeschränkt, da noch reichlich Staub von den kräftigen Winden der letzten Tage in der Luft liegt.

Und dann kommen die letzten und gleichzeitig nervigsten 30 Kilometer dieser Route: Die steinige Rüttelpiste bis Foum Zguid. Auf Fotos sieht es immer wie locker zu befahrende Gravel-Pisten aus, in der Realität wird man durchgerüttelt ohne Ende – weshalb wir auch nur sehr langsam vorankommen, denn TomTom schätzt die Rüttelei gar nicht. Und unser Dachgepäckträger auch nicht: Plötzlich sehe ich aus dem Augenwinkel etwas von oben runterfallen – es ist einer der Zeltheringe, die wir vor 4,5 Jahren in Nordnorwegen zur Stabilisierung der Dachgepäckträger-Fixierung an der Regenrinne montiert hatten. Da müssen wir dann wohl mal ran…

Zum Glück liegen zu dem Zeitpunkt nur noch 5 Kilometer Piste vor uns, also absolute Schrittgeschwindigkeit – und trotzdem knarzen und krachen die Dachgepäckträger-Füße ordentlich vor sich hin. Aber sie halten! Und dann haben wir nach über zwei Wochen wieder Asphalt unter den Reifen, fühlt sich ganz ungewohnt an, so leicht dahinzugleiten 😉

In Foum Zguid steuern wir, wie bereits im letzten Jahr, wieder den Camping Khaimar Park an und Mohammed, der Besitzer, erkennt uns auch gleich wieder und begrüßt uns freudestrahlend. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen bei einer Palme und ich verschwinde erstmal zum Einkaufen. In den Folgetagen nutzen wir alle Annehmlichkeiten des Platzes wie eine heiße Dusche, jeden Morgen ein frisches Brot an die Haustür, die Möglichkeit zum Wäsche waschen, Free Wifi für diverse Updates – und fixieren unseren Dachgepäckträger aufs Neue. Mal schauen, ob das wieder 4,5 Jahre hält 😉

Ramadan-Beginn in der Oasenstadt

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Nachdem wir in den letzten knapp zwei Monaten so viel erlebt haben, ist uns nach ein bisschen Ruhe und Beschaulichkeit – und dafür ist Foum Zguid perfekt. Entlang der Hauptstraße gibt es diverse kleine Läden mit allem, was man so braucht. Hier kann man sich mit frischem Gemüse, Obst, Eiern und Fleisch eindecken – und in den kleinen Mini-Supermärkten gibt es trotz der begrenzten Ladenfläche eine unglaubliche Anzahl an Artikeln. Außerdem gibt es natürlich – wie in jedem Ort – einen Maroc-Telekom-Shop, wo wir unser Internet wieder aufladen (da unsere Online-Recharge-Versuche dieses Jahr nur so ungefähr jedes zweite Mal, und dann auch nur mit niedrigen Beträgen, funktionieren). Und ich erwerbe noch einen schönen Berber-Poncho 😉

Und so fließen die Tage sehr geruhsam dahin, wir erledigen ein paar Dinge am Rechner, ich lese sehr viel und dann starten die Ramadan-Vorbereitungen in Marokko: Die Sommerzeit hört auf und die Uhren werden eine Stunde zurückgestellt – damit wird es abends früher dunkler und das Fastenbrechen kann eher beginnen als mit Sommerzeit. Zum Fastenbrechen gehören ja auch viele süße Dinge, vermutlich hat genau deshalb jetzt ein kleiner neuer Shop aufgemacht, den wir auf einer unserer abendlichen Hunderunden entdecken: Hier gibt es viele verschiedene kleine Törtchen, alle selber gemacht, aber auch herzhafte Dinge wie kleine Pizzen. Da machen wir natürlich sofort einen Testkauf, der sich als sehr lecker erweist.

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Nach acht Tagen geht es für uns dann doch mal weiter, statt Wüste steht jetzt was anderes auf dem Programm – was das ist, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.

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