Sorry! Google hat hier übersetzt:-)
heimathafen.one
IMG 2959

Jede Menge Geselligkeit

Bei unserer Freundin Sonja tauchen wir in diesem Monat mal wieder so richtig tief in das portugiesische Nachbarschaftsleben ein, es kommt jede Menge netter Besuch und entsprechend wird natürlich wieder emsig gekocht. Zwischendurch gibt es Ausflüge ins Stadtleben in Lagos und nach drei Wochen schaffen wir es – nach einem Schreckmoment mit TomTom – tatsächlich zurück „on the road“.

Ordentlich was los hier!

Nachdem wir zunächst mit Sonja und ihrer Hündin Kila allein sind, setzt in den kommenden Wochen reger Besuchsverkehr ein: Zunächst kommen Sonjas Schwester und Cousine zu Besuch, dann kommt Dennis (der Nachbar, auf dessen Grundstück wir mit Fred stehen) zurück und schließlich bekommt er auch noch Besuch von drei Familienmitgliedern. Außerdem schaut immer mal wieder jemand aus der Nachbarschaft vorbei, allen voran Sonjas portugiesischer Nachbar Francisco, mit dem wir immer viel Spaß haben – auch wenn die Verständigung etwas stockend ist, da unser Portugiesisch immer noch Luft nach oben hat 😉

Auf der anderen Seite von Sonjas Grundstück betreiben zwei super nette Briten zusammen mit Freunden einen riesigen Gemüsegarten – unglaublich, was dort alles wächst. Sie bringen immer wieder Schüsseln mit Tomaten, Paprika, Kräutern und Kürbissen vorbei, hinzu kommt Gemüse von Francisco und anderen Nachbarn. Ich (Carola) bin total begeistert: So viele frische Zutaten und dann noch die gut ausgestatteter Garagenküche von Sonja, da gibt es kein Halten mehr! Basilikum Pesto, gefüllte Kürbisse und Paprikaschoten, Tomatensuppe und Pomodoro sind nur einige der Dinge, die ich so koche.

Und natürlich nicht nur für uns. So laden wir einen Sonntag gemeinsam mit Sonja die beiden Briten zum Sonntagslunch ein, um mal so richtig ausgiebig zu plauschen. Ferner schaut die südafrikanische Nachbarin von Sonja mal zum Apero vorbei und es ist sehr spannend, mehr über die verschiedenen Lebenswege zu erfahren. Auch mit Dennis Familie haben wir viel Spaß, als Berliner sind sie quasi Nordlichter wie wir 😉 Was für ein Glück, dass Sonjas Garage Platz für alle bietet und es auch in ausreichender Menge Geschirr und Töpfe und Sitzgelegenheiten um den großen Tisch gibt!

Ein echtes Highlight im geselligen Miteinander ist Franciscos 74. Geburtstag, bei dem wir alle zum Umtrunk mit Kuchen, Snacks und jeder Menge Wein und Bier eingeladen sind. Wir sitzen zusammen mit ihm und seiner Familie auf der Veranda und es herrscht ein wildes Sprachgewirr – einfach großartig. Und zum Abschluss gibt’s für den harten Kern noch ein paar Runden Bagasse… Saúde!

Fischmarkt und Hafenatmosphäre in Lagos

Da es von Sonja mit dem Auto nur 10 Minuten nach Lagos sind, machen wir jeden Samstag einen Marktausflug dorthin. Es gibt dort eine große Markthalle, wo die lokalen Bauern ihr Obst und Gemüse verkaufen und es gibt natürlich einen Fischmarkt. Abhängig von der jeweiligen Menu-Planung kaufen wir hier jede Menge leckere frische Sachen ein, die dann abends in die Pfanne, den Topf oder auf den Grill kommen (denn einen super Schlachter gibt es hier auch).

Und natürlich nutzen wir den Ausflug auch für einen kleinen Bummel durch die Altstadt und den Hafen – als Hamburgerin muss ich ja ab und zu einfach mal ein bisschen Schiffe gucken! Und da Freunde von Sonja einen Wohnung in Lagos haben, gönnen wir uns bei einem der Ausflüge lecker Sushi vom Pingo Doce und genießen es auf der Dachterrasse bei einem tollen Ausblick über den Hafen bis auf’s Meer.

Unser Senior macht uns Sorgen

Aber zwischen all den schönen Erlebnissen gibt es leider auch einen sehr unschönen Moment: Als TomTom nämlich auf der Nachtrunde plötzlich zu Taumeln anfängt und dann vorm Lkw einfach umkippt. Er ist noch ansprechbar, aber nicht in der Lage, auf seinen Beinen zu stehen. Nach einer Stunde geht’s wieder einigermaßen und wir kriegen es hin, ihn in den Lkw zu heben. Die Nacht ist sehr unruhig, er hat Probleme, sich zu bewegen und kommt entsprechend nur schwer zur Ruhe. Am nächsten Morgen hat er sich so weit stabilisiert, dass er es schafft, aus dem Truck auf’s Podest zu springen, damit Stefano ihn runterheben kann. Draußen läuft er etwas wacklig durch die Gegend, erledigt seine Gassigeschäfte und haut sich erstmal unter den Lkw zum Schlafen. Am Nachmittag ist er dann so erholt, dass er von sich aus darauf besteht, die 50 Meter zu Sonja runterzugehen – und in den kommenden Tagen wird er wieder richtig agil (im Rahmen seiner Möglichkeiten).

Was für ein Schreck! Wir dachten schon, das war’s jetzt… Bei einem fast 14 Jahre alten Hund muss man sich ja leider auf diese Möglichkeit einstellen. Und wer sich jetzt fragt, warum wir nicht mit ihm zum Tierarzt gegangen sind, der sei auf unsere Beiträge vom letzten Sommer verwiesen. TomTom hat eine derartige Abneigung gegen Tierärzte, dass eine Behandlung eigentlich nur noch unter Narkose möglich ist – und das wäre in diesem Fall bestimmt keine gute Idee gewesen. Abhören der Herztöne war beispielsweise schon in jungen Jahren bei ihm unmöglich, weil er so geknurrt hat, dass die Ärzte nichts anderes hören konnten… Nun schauen wir mal, wie’s weitergeht. Während ich diesen Beitrag schreibe (Mitte Oktober) ist er fröhlich und fidel, mit reichlich Appetit und ungebrochenem Entdeckerdrang – und wir hoffen, dass uns noch ein bisschen gemeinsame Zeit mit ihm verbleibt.

Auf zu neuen Plätzen

Bevor wir endgültig Wurzeln schlagen, geht’s für uns dann tatsächlich weiter. Zunächst fahren wir einen Stellplatz in der Nähe der Küste an (weil es direkt an der Küste wegen des Freisteh-Verbots ja nicht geht). Eigentlich wollen wir uns nur mal einen Eindruck verschaffen, wie es dort so aussieht – der Platz ist nämlich noch nicht fertig. Es gibt bereits einen Container mit nagelneuen Waschmaschinen sowie Wasser Ver- und Entsorgung, Toiletten und Duschen fehlen aber noch, weil der Betreiber noch mit der behördlichen Genehmigung kämpft. Und das kann in Portugal dauern… Aber die Jungs vor Ort sind so nett, es ist kaum was los und so bleiben wir am Ende fünf Nächte, erledigen ein paar Job-Sachen, nutzen die Waschmaschine und machen mal einen richtig gründlichen Hausputz in Fred.

Anschließend rollen wir weiter Richtung Norden und machen einen Abstecher zum Praia do Malhão. Hier haben wir im Winter 2019/20 sehr viele Wochen verbracht – damals wurde das Freistehen noch geduldet – und haben hier sogar Weihnachten und Silvester gefeiert. Und: Hier hatten wir unseren legendären Verteilergetriebeschaden – siehe dazu den Blogbeitrag aus dem Februar 2020. Deshalb mussten wir hier aus reiner Nostalgie nochmal kurz anhalten, auch wenn wir laut der neuen Schilder nicht mehr auf den Parkplatz fahren dürfen… Nun denn, wir haben uns einen kleinen Stellplatz in der Nähe rausgesucht, der sich als der absolute Hammer erweist: Die Quinta do Rossi.

Die Betreiber sind Portugiesen und sie haben mit ganz einfachen Mitteln ein kleines Paradies mit ca. 25 sehr großzügigen Stellplätzen (alle mit Frischwasserschlauch versehen) geschaffen. Aus Paletten, typisch portugiesischen Alltagsgegenständen und vielen Lichterketten und Solarlampen haben sie eine gemütliche Bar gebaut, in der hausgemachter Weiß- und Rotwein sowie Bifanas serviert werden. Es gibt eine Gemeinschaftsküche, eine Leseecke, Toiletten und Duschen inklusive einer sehr romantischen Außendusche und vieles mehr.

Wir sind total begeistert und bleiben gleich mal fünf Nächte – bevor es dann weiter in unsere zweite Heimat in Portugal geht. Wer uns schon länger verfolgt, hat vermutlich bereits eine Ahnung, wohin es uns hinzieht, der Rest kann sich im nächsten Monat überraschen lassen!

Tags zu diesem Beitrag: