Sorry! Google hat hier übersetzt:-)
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Oliven, Stausee, Burgen und Meer

Wir sind zurück im Alentejo bei unserem portugiesischen Freund Rui – und landen mitten in der Olivenernte. So sind wir gleich wieder mit der ganzen Familie vereint und haben viel Spaß miteinander. Anschließend geht’s zur Abwechslung mal an einen Stausee, wo wir uns mit Freunden treffen und noch mal ausgiebig abbaden, bevor der Herbst kommt. Dann geht’s über Coruche und Tomar weiter Richtung Norden, wo wir unbedingt mal wieder an’s Meer müssen!

Olivenernte
in unserer zweiten Heimat

Von unserem Stellplatz in der Quinta do Rossi sind es nur noch unter 100 Kilometer zu unserem Freund Rui im Alentejo – und damit ist unser nächstes Ziel klar! Alle, die uns schon länger verfolgen, werden sich erinnern, dass wir bei ihm damals mit unserem Verteilergetriebeschaden gestanden sind und die Corona-Logdowns verlebt haben. Daraus ist eine enge Freundschaft entstanden und wir freuen uns auf das Wiedersehen. Vorher geht es allerdings noch zu einem anderen wichtigen Punkt: Der Brennerei von unserem Lieblings-Gin in Portugal: Black Pig. Dort kann man nicht nur den Gin kaufen, sondern es gibt einen großen Erlebnispark mit einem richtig coolen Gin-Brunnen 😉

Und dann rumpeln wir gut versorgt über die Pisten des Alentejo und parken wieder auf „unserem“ Platz vor Rui’s Haus ein. Abends werden wir von ihm mit einer portugiesischen Spezialität – Tomatensuppe mit Eiern – bekocht und dazu gibt es wieder einen der legendären Sonnenuntergänge hier. Aber mit der Besinnlichkeit hat es schnell ein Ende, denn in zwei Tagen soll es hier mit der Olivenernte losgehen!

Das Tolle daran: Wir sehen damit auch Rui’s Bruder, dessen Frau und eine der Töchter sowie den Schwiegervater wieder und später kommt auch noch der dritte Bruder dazu – es ist also ein richtiges Familientreffen. Das weniger Tolle: Es sind aktuell immer noch 35 bis 36 Grad… Aber so ist das eben, da muss man dann mal durch 😉 Zum Glück hat mein Badesee vor dem Grundstück immer noch einigermaßen Wasser, so das die abendliche Abkühlung gewährleistet ist.

Aber es ist definitiv ein Erlebnis, so eine Olivenernte mal live mitzuerleben. Früher wurden die Oliven mit Knüppeln aus den Bäumen geschlagen und auf vorher darunter ausgelegten Netzen gesammelt. Heute gibt es auch ein paar technische Hilfsmittel: Zum einen etwas, das aussieht wie eine Forke mit sehr langen Zinken. Sie wird an eine Batterie angeschlossen, so dass die einzelnen Zinken vibrieren und dann in die Olivenbäume gehalten, um so die Oliven zu lösen. Ist allerdings sehr anstrengend, das Ding die ganze Zeit hochzuhalten. Die andere Variante ist etwas brachialer: Ein Trecker wird mit einem speziellen Aufsatz versehen, der mittels Stahlseil mit dem Olivenbaum verbunden wird – und der dann den kompletten Baum durchrüttelt.

Egal, welche Methode man nutzt, anschließend müssen die in den ausgelegten Netzen gesammelten Oliven von Blättern und Ästen befreit werden. Fernando hat dafür eine kleine Spezialmaschine gebaut, die mittels eines Ventilators Blätter und Zweige rausbläst. Bei 35 Grad (in der Sonne deutlich mehr) sind alle diese Tätigkeiten echt schweißtreibend – aber nach vier Tagen haben wir rund 800 kg gesammelt. Und es wird nicht nur gearbeitet, sondern auch lecker gegessen – darum kümmern Ana und ich uns. Es fühlt sich so an, als wären wir nie weggewesen!

Statt Meer mal Stausee

Aber nach einer Woche heißt es für uns Abschied nehmen, denn die nächste Verabredung wartet schon auf uns. Letztes Jahr haben wir in der Bardena Reales Elke und Hubi mit ihrem Düdo Chillmo kennengelernt – und sie sind gerade auf dem Weg nach Portugal und nur ein paar hundert Kilometer entfernt von uns. Rui gibt uns einen Tipp für einen super Platz an einem Stausee, der für uns vier genau in der Mitte unserer jeweiligen Route liegt. Passt perfekt!

Wir haben ein lauschiges Plätzchen unter Eichen auf einer Landzunge und quasi 360 Grad Blick über den See. Also Tische und Stühle raus, Solarlampen aufgehängt und fertig ist der Rahmen für einen lauschigen Abend. Dazu aktivieren wir noch unsere behelfsmäßige Außenküche – Staukistenklappe mit Seil fixieren, 2-flammigen Gaskocher drauf und fertig – denn bei über 30 Grad ist kochen drinnen einfach viel zu warm. So verbringen wir zwei tolle Abende zusammen, am Tag springen wir zur Abkühlung in den See und sabbeln uns die Münder fusselig, weil es einfach so viel zu erzählen gibt.

Auch wenn diese Reisebegegnungen manchmal nur ein paar gemeinsame Tage sind, fühlt sich die Zeit unglaublich intensiv an und man hat das Gefühl, sich schon ewig zu kennen. Die beiden müssen dann leider weiter zu einer Geburtstagsfeier. Wir gönnen uns noch ein paar weitere Tage am See und Rui besucht uns nochmal zum Essen, bevor wir dann auch unseren Weg gen Norden fortsetzen. Passend dazu scheint der Sommer nun auch vorbei, die Temperaturen werden langsam gemäßigter und es ist eine größere Regenfront angekündigt.

Sightseeing in Tomar

Mit einem Zwischenstopp in Coruche zum Einkaufen geht es für uns nach Tomar, denn hier will ich mir unbedingt das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Convento de Cristo und das dazugehörige Castelo de Tomar anschauen. Auf dem Weg dorthin bekommen wir schon einen Vorgeschmack auf das Wetter, das uns die kommenden Wochen begleiten wird: Sturm, immer wieder heftige Regenfälle – aber immerhin immer noch über 20 Grad.

In Tomar gibt es einen ehemaligen Campingplatz, der von der Stadt als kostenloser Stellplatz mit der Möglichkeit zum Ver- und Entsorgen von Wasser angeboten wird. Er ist zwar etwas zugewachsen, aber mit ein bisschen Geschick können wir uns mit Fred durchmanövrieren. Der Platz liegt quasi mitten in der Stadt, so dass wir auf unserer Gassirunde gleich die Umgebung erkunden können. Es gibt richtig viel Wasser und Grün hier, ein Wasserrad, verschiedene Staustufen im Fluss – und dazu kommt sogar die Sonne für kurze Zeit raus.

Das nutze ich sofort für mein eigentliches Sightseing-Vorhaben: Den Besuch des Conventos und der Burg auf einem Berg über der Stadt. Die Anlage ist wirklich beeindruckend und hat eine tolle Atmosphäre – vor allem, weil ich fast alleine dort bin. Das könnte auch am Wetter liegen, denn zwischendurch wird es recht windig und es gibt einen kurzen, aber kräftigen Regenschauer. Passt aber gut zu den alten Gemäuern und fühlt sich echt magisch an.

Stefano ist mit TomTom in Fred geblieben, da der steile Weg den Berg hinauf zu viel für unseren Senior gewesen wäre. Dafür bummeln wir am Abend noch einmal durch die Fußgängerzone und über den großen Platz bei der Igreja de São João Baptista. In einer der zahlreichen kleinen Nebengassen entdecke ich noch einen wunderschönes, kleines Antiquariat, genau das Richtige für mich als Bücherwurm. Wir schaffen es dann gerade noch zurück zum Truck, bevor der Himmel so richtig seine Schleusen öffnet.

Zurück an der Atlantikküste

Deshalb fahren wir am nächsten Tag auch weiter, denn Stadtbummel im strömenden Regen macht ja auch keinen Spaß. Es zieht uns wieder an den Atlantik. Am Praia de Lavos gibt es einen kleinen Stellplatz der Gemeinde direkt am Strand. Da Nachsaison ist, ist nicht allzu viel los und wir bleiben am Ende sechs Tage hier. Der Strand ist wunderschön und super weitläufig, es gibt einen schönen Holzsteg entlang der Dünen, einen liebevoll gestalteten kleinen Ort, in dem immerhin noch zwei Lokale geöffnet haben.

Das eine ist eine kleine Bar, in der hauptsächlich Locals anzutreffen sind. Super nette Atmosphäre und ein Bier kostet hier 1,30 und ein Glas Weißwein 1,20 Euro. Da werden wir schnell zu Stammgästen und verbringen so auch einen sehr lustigen Multikulti-Abend mit einem Portugiesen, einer polnischen US-Amerikanerin, einer Rumänin und einem weiteren Deutschen. Das andere Lokal ist ein Container am Meer, wo es einen hervorragenden Gin Tonic zum Sunset gibt – den lassen wir uns natürlich auch nicht entgehen.

Über Figueira da Foz geht es für uns in Richtung Aveiro, wo ich mir an der Costa Nova die berühmten kleinen bunten Fischerhäuschen ansehen möchte. Hier finden wir einen windgeschützten Parkplatz hinter den Dünen – eine sehr gute Wahl, wie das Wetter der nächsten Tage zeigen wird. Auch hier gibt es lange Holzstege entlang der Dünen mit einem fantastischen Blick über den Strand und die in der Ferne stehenden Leuchttürme von Aveiro.

Immerhin für einen Nachmittag kommt die Sonne raus und ich kann die Häuschen hübsch angestrahlt anschauen. Bei der Gelegenheit nutzte ich auch gleich noch den örtlichen Waschsalon, denn da hat sich inzwischen einiges bei uns angesammelt. In den Folgetagen zieht eine Sturmfront nach der anderen über uns hinweg, mit heftigem Sturzregen und Gewittern, aber immerhin ab und zu ein paar trockenen Momente für die Gassirunden mit TomTom.

Ob uns das schlechter Wetter weiterhin erhalten bleibt oder ob wir ihm endlich mal entkommen, erfahrt ihr dann im nächsten Monat!

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