Sorry! Google hat hier übersetzt:-)
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Viele Seekühe und Slow Travel

Auch diesen Monat halten wir an unserer Slow Travel Geschwindigkeit fest und verbringen zunächst noch zwei weitere Wochen in El Palmar – zum einen, weil es dort wirklich sehr nett ist, zum anderen, um endlich mit unserem Reiseblog aufzuholen, mit dem wir ja bis vor kurzem zwei Jahre im Hintertreffen waren. Aber jetzt nicht mehr – bis zum Monatsende haben wir es tatsächlich geschafft, wieder auf aktuellem Stand zu sein!!! Und für den Rest des Monats finden wir dann den nächsten schönen Platz, der ebenfalls perfekt für längeres Verweilen ist.

Zwischen Kühen
und Beach in El Palmar

Wie schon an anderen Orten an der andalusischen Küste beobachtet, wurde es auch in El Palmar zum Wochenende wirklich voll; vor allem, weil der 1. Mai auch hier in Spanien ein Feiertag ist – und da er auf einen Sonntag fiel, war der darauffolgende Montag ein Brückentag. Entsprechend viele Vans und Womos von Locals trudelten an diesem, wie auch den beiden folgenden Wochenenden hier ein – um zum Wochenbeginn aber alle wieder verschwunden zu sein. So ein zwischenzeitlicher Andrang gehört hier einfach dazu, vor allem wenn man in Meeresnähe stehen möchte. Wobei der Strand von El Palmar wirklich sehr schön weitläufig ist, so dass genug Platz für alle ist. Und – wie überall an der Atlantikküste – finden sich auch hier noch Überreste von Geschützständen.

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Es gab auch weitere nette Besucher: Jeden Tag kam am späten Vormittag die örtliche Kuhherde vorbei, um ganz gemütlich zwischen den Womos zu grasen, sehr idyllisch! Neben regelmäßigen Gassirunden am Strand bzw. im Hinterland nutzen wir die längere Stehzeit zum Arbeiten; sowohl an Kundenprojekten als auch an unserer Webseite. In den letzten zwei Jahren hatten wir unser Logbuch hier doch sehr vernachlässigt – damit ist jetzt aber Schluss! Mit diesem Monat sind wir nun endlich wieder auf dem aktuellsten Stand, ein tolles Gefühl 😉

Ab und zu wanderte der weibliche Teil der Besatzung zum örtlichen Supermarkt, um frisches Brot und Gemüse zu besorgen und zum Feierabend schauten wir immer mal wieder in der kleiner Surfer-Bar auf einen Drink vorbei. So langsam kannten wir die anderen Stammgäste – meistens Locals – schon und es gab den ein oder anderen Plausch. Das ist einer der großen Vorteile, wenn man so langsam unterwegs ist wie wir: Man ist lange genug an einem Ort, um zumindest oberflächliche Kontakte zu den Einheimischen zu knüpfen und ein bisschen in ihren Tagesrhythmus einzutauchen. Hinzu kamen einige Unterhaltungen mit anderen Langzeitreisenden, die meist auch für mehr als eine Nacht auf der Wiese verweilten.

Die Temperaturen stiegen in dieser Zeit kontinuierlich an, es wird Sommer. Da sind wir dann immer wieder sehr froh über die große Dachluke über unserem Bett, die insbesondere am Abend für ein schnelles Abkühlen im Wohnraum sorgt – und natürlich einen tollen Blick auf den Sternenhimmel bietet. Bei der Wärme war es auch wirklich super, dass der Weg zu frischem Salat & Co. kurz war, denn jetzt war definitiv die leichte Sommer-Küche angesagt.

Zwischendurch mussten wir einmal kurz den Standplatz auf der Wiese wechseln, da es richtig stürmisch wurde und wir direkt in der Windschneise standen, was auf Dauer nicht nur zu sehr viel Staub im Innenraum führte, sondern vor allem zu einem massiven Schwanken von Fred, da die Sturmböen direkt auf unsere Breitseite auftrafen. Aber es war ja zum Glück genügend Platz zum Umparken 😉 Nach insgesamt drei Wochen kam unser Aufenthalt dann zu einem abrupten Ende – die komplette Wiese wurde freundlich, aber bestimmt, von der Guardia Civil geräumt, da nun wohl die Hauptsaison begann.

Wäschestopp
und Abschmieren im Hafen

War für uns jetzt nicht so tragisch, da wir den nächsten Tag eh aufbrechen wollten: Es war höchste Zeit zum Wäsche waschen. Da wir das Problem mit dem passenden Platz für unsere Waschmaschine in der Garage immer noch nicht gelöst haben (siehe dazu den Januar-Beitrag), hatten wir uns die Marina in Barbate ausgeguckt, wo es neben einer Stellplatzmöglichkeit auch eine Waschmaschine geben sollte. Die Hafengebäude sahen zwar alle sehr verlassen bzw. baustellenmäßig aus, aber Waschmaschine und Trockner gab es tatsächlich. Und sogar in der 18 kg Ausführung und in sauberem Zustand – und mit 3,50 bzw. 2,00 Euro auch zu einem moderaten Preis.

Und mit der Stellplatzgebühr von 9,90 Euro hatten wir auch freien Zugang zu den Duschen, die ebenfalls in gutem Zustand waren. Das haben wir dann gleich mal für eine schöne lange, heiße Dusche genutzt – Dauerreisende werden verstehen, warum man sich da immer wirklich drüber freut. Unsere Dusche in Fred ist super, aber wenn wir nicht gerade unmittelbar neben einem Wasserhahn stehen, halten wir die Duschzeit hier immer kurz, um nicht unnötig Wasser zu verschwenden. Vorher widmete sich Stefano noch ausführlich dem Abschmieren von Fred, das war mal wieder notwendig und ist auf einem Asphaltplatz doch deutlich angenehmer durchzuführen als auf einer staubigen Wiese.

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Die Steganlagen und das Drumherum vom Hafen in Barbate sind eigentlich ganz schön, allerdings ist der gesamte Komplex von einer riesigen Mauer umgeben, so dass man das Meer zwar hören, aber leider nicht sehen kann. Aber für uns war es ja eh nur ein kurzer Aufenthalt, denn nachdem alles wieder frisch und sauber war, ging’s für uns am nächsten Tag weiter. Vor der Abfahrt hatten wir noch ein sehr nettes Gespräch mit zwei Deutschen, die nach Frankreich ausgewandert waren und aktuell gerade im Womo durch Spanien unterwegs waren – solche Austäusche sind immer super spannend, da man so stets noch neue Blickwinkel und Erfahrungen kennenlernt.

Sturmfront in Bolonia

Die Reiserichtung war unverändert gen Süden, beim Zwischenstopp zum Großeinkauf im Supermarkt trafen wir noch auf ein anderes Expeditionsmobil, ebenfalls mit Langzeitreisenden, die wir dann auf unserem zukünftigen Standplatz wiedertreffen sollten. Sie gaben uns nämlich den Tipp, dass es am Strand von Bolonia (kurz vor Tarifa) eine sehr schöne Stellplatzmöglichkeit in unmittelbarer Strandnähe auf einer Wiese geben sollte. So war es dann auch – der Platz scheint der Gemeinde zu gehören, aber für 1,50 Euro darf man hier auch über Nacht parken. Wir finden es immer gut, wenn man solche Einrichtungen der Gemeinde mit einem kleinen Obolus unterstützen kann, von so einer Stellplatzmöglichkeit kann man an der Nord- und Ostseeküste in Deutschland nur träumen.

Bei unserer Ankunft hatten wir auch noch einen tollen Blick auf die gegenüberliegende afrikanische Küste – bis Tanger sind es von hier gerade mal 35 km Luftlinie. Die Aussicht verschwand dann in den folgenden Tagen allerdings komplett, dafür hatten wir Sturmböen mit bis zu 70 oder 80 km/h – der berühmt-berüchtigte Levante, wie der aus dem Osten kommende Wind in Andalusien heißt. Der Blick aufs Windradar zeigte den mächtigen Luftsog, der sich aus der Straße von Gibraltar die komplette Atlantikküste entlangzog – so was muss man dann einfach mal aussitzen.

Grundsätzlich für uns überhaupt kein Problem, das macht ja auch den Charme des Trucklife aus, dass man die Naturgewalten viel unmittelbarer erlebt. In diesem Falle war es dann aber doch ein bisschen anstrengend, da wir selbst nachts – trotz offener Fenster auf der windabgewandten Seite – noch 30 Grad in Fred hatten: Etwas, das vor allem TomTom schwer zu schaffen machte. Aber nach 2,5 Tagen war es dann überstanden und wir konnten erstmal unser gesamtes Innenleben von Unmengen an feinem Sand befreien. Immer wieder faszinierend, wo sich das Zeug überall festsetzt: Der komplette Küchentresen hatte eine Sandschicht, unser Bett und natürlich alle Gegenstände, die sonst so rumstehen. Unsere Fenster knirschen immer noch – da bräuchten wir idealerweise ein Hochdruckgebläse 😉

Seekühe, Seepferdchen, Strandbar – und schon wieder Sturm
Die windstillen Tage nutzen wir für ausgiebige Strandgänge, bei denen wir nicht die einzigen waren: Die örtliche Kuhherde war immer mal wieder außerhalb ihrer Weide unterwegs und genoss den Aufenthalt am Strand sichtlich. Die Kühe lagen in Gruppen im Sand und schauten ganz entspannt aufs Meer – und zwischendurch gab es mal einen Seetang-Snack. Neben den freilaufenden Kühen gab es hier auch Pferde und ein Muli, die immer mal wieder auf eigene Faust unterwegs waren. Dieses entspannte Miteinander von Menschen, Tieren und Wohnmobilen ist wirklich schön!

Bevor die nächste Sturmfront sich näherte, besuchten wir noch die örtliche Strandbar und genossen dort den Sonnenuntergang mit Meerblick, Drinks und leckeren Tapas. Pura Vida! Vor allem waren wir während der Woche da, womit es angenehm leer war – denn auch an diesem Platz wurde es zum Wochenende voll, da auch der Spanier natürlich mal ein bisschen Meerluft schnuppern möchte. Wobei wir sehr nette spanische Nachbarn hatten, die uns mit diversen Tipps versorgten und mit denen wir trotz unserer beschränkten Spanisch-Kenntnisse sehr viel Spaß hatten.

Ansonsten war die Versorgung mit frischen Lebensmitteln und Brot mal wieder dank eines kleinen örtlichen Supermarkts in Laufweite gesichert, so dass einem längeren Aufenthalt nichts im Wege stand. Am Ende des Monats treibt uns nur der Bedarf an Hundefutter weiter – denn nach drei Monaten ist unser 30 kg Vorrat so langsam erschöpft. Wo es als nächstes hingeht, erfahrt ihr dann im nächsten Beitrag.